Essbares aus dem Garten

Apfelleder und Punkel

Einfaches aus Äpfeln für Kinder & Co.

Am 11.11. ist nicht nur Faschingsbeginn, sondern auch Tag des Apfels: rundum lustig - pausbäckig und gesund. Mit rot glänzenden Wangen haben auch die Kleinsten ihre Freude daran.

Wenn sie nicht der Baumkletterei verfallen sind, können sie die süßen Früchte am leichtesten von kleinwüchsigen Obstbäumen ernten. Ist ein Zweig beinahe, aber doch nicht ganz erreichbar, leistet ein „Hakler“ als Armverlängerung gute Dienste, mit dem wir ihn in Griffweite holen. Weitere Infos zu Ernte und Lagerung finden Sie unter https://blog.naturimgarten.at/detailseite/aepfel-mit-birnen-vergleichen.html.

Ob ein Baum klein bleibt, liegt an der Unterlage, auf die unsere liebste Obstsorte veredelt wurde. Einen wüchsigen, auf Sämling veredelten Apfelbaum kann man nicht klein halten. Nach starkem Rückschnitt treibt er umso heftiger aus. Für kleine Baumformen wie Buschbäume und Spindeln (nicht aber für die auf jeder Unterlage ausgeprägt kompakt wachsenden Säulenbaumsorten) sind schwachwüchsige Unterlagen gefragt, die Bezeichnungen tragen wie M7, M9, M26 oder MM 106. Deshalb fragen Sie beim Baumeinkauf nach der verwendeten Unterlage, wenn nicht schon das Etikett Auskunft gibt über Wüchsigkeit und Endgröße des Baumes. Allein wenn die Baumschule oder Gärtnerei Auskunft darüber geben kann, ist das ein gutes Zeichen.

Die Beschreibung von Frucht, Reifezeitpunkt und Lagerfähigkeit, Ansprüche an den Standort und Bestäubersorten sind weitere wichtige Informationen. Denn der selbststerile Apfelbaum braucht eine zweite und passende Bestäubersorte im Umkreis von ein paar hundert Metern (oder Bienenflugweite), um Früchte anzusetzen.

Die Arche Noah bietet mit www.meineobstsorte.at eine gute Hilfe für die Sortenwahl. Man kann hier nach den Standortbedingungen und Fruchteigenschaften selektieren:

  • Einsatzmöglichkeiten – Manche Sorten eignen sich besser als Tafelapfel, andere zum Kochen, Backen, Dörren, die einen für Saft und Most (wenn alle Früchte gleichzeitig reif sind und eine gewisse Säure mitbringen), andere wiederum sowohl zum Essen als auch Backen...
  • Geschmacksrichtung – süß, säuerlich, süß-sauer oder sehr aromatisch: Kinder mögen es meist süß und kleine Früchte sind leichter zu bewältigen als große. Für Kuchen & Co. ist säuerlich günstiger.
  • Erntezeitpunkt – Sommeräpfel reifen vor allem im Juli und August und müssen schnell verarbeitet werden, weil sie nicht lange halten. Herbstäpfel lassen sich zumindest einige Wochen lagern, Winteräpfel brauchen hingegen sogar oft eine längere Lagerzeit, um überhaupt genussreif zu werden. Dafür hat man dann auch lang etwas von ihnen.
  • Klima und Boden

Zum Geschmack kann man sich auch bei Verkostungen Anregungen holen und zu Klima und Boden in der Umgebung orientieren, was gut wächst und reich trägt. Auch der Einkauf bei einem regionalen Fachbetrieb hilft, die richtige für den eigenen Garten geeignete Obstart und -sorte und die passende Erziehungsform zu finden, wie auch unter https://blog.naturimgarten.at/detailseite/augen-auf.html illustriert wird.

Jetzt aber ist nicht nur Pflanzzeit, sondern auch Genusszeit der ersten Winteräpfel. Zum Beispiel lässt sich eine bei Kindern beliebte Nascherei daraus herstellen: selbstgemachtes Fruchtleder. Sollte die Apfelernte einmal entfallen, weil der Baum alterniert, also nur jedes zweite Jahr gut trägt, kann man es auch einfach aus gekauftem Apfelmus herstellen…

 

Apfelleder

  • 1 kg kochfertig vorbereitete Äpfel (geht auch mit anderem Obst)
  • 50 – 70 g Zucker
  • ev. 20 ml Zitronensaft (kann bei saurem Obst auch weggelassen werden)
  • Etwa 50 ml Wasser (nicht bei saftigem Obst)

Alle Zutaten unter Rühren ca. 10 Minuten kochen.

Die Masse pürieren, ev. durch ein feines Sieb streichen und nochmals zu einer Paste einkochen.

Auf Backtrennpapier ca. 2 – 3 mm gleichmäßig ausstreichen und bei 70 °C (Umluft) und leicht geöffneter Tür ca. 2 Stunden trocknen. Danach bei Raumtemperatur und geringer Luftfeuchtigkeit ein bis zwei Tage fertig trocknen und vorsichtig von der Unterlage ablösen.

In Butterpapier/Frischhaltefolie eingerollt, gut verschlossen und gekühlt wäre das fertige Leder einige Monate haltbar, wenn es nicht schon vorher verspeist wird. Es lässt sich sehr leicht in handliche Streifen reißen.

Almtaler Apfelpunkel

Einen solchen einfachen Apfelpunkel hat nach Angaben meines Vaters in alten Zeiten jede Familie in Grünau im Almtal zubereitet und mit oder ohne geschlagenes Obers als Nachtisch serviert. Das Rezept ist denkbar einfach. Man braucht dafür nur:

  • 0,5 kg Äpfel
  • einige EL Mehl
  • eine Prise Salz
  • etwas Butter oder anderes Fett fürs Blech

Die Äpfel werden geraspelt und mit Mehl und Prise Salz zu einer teigigen Konsistenz vermischt, auf ein gefettetes Blech verteilt und ca. 20 Minuten bei 180°C gebacken, bis es nach Apfelkuchen duftet und die Fläche Farbe bekommt.

Nach Geschmack mit Staubzucker und Zimtpulver bestreuen und mit Obers, Schlagobers, Vanilleeis oder pur noch warm servieren oder später kalt essen.

Wir wünschen gutes Gelingen!

Fotos: „Natur im Garten“, Beneš-Oeller, Leithner

Anna Leithner

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