Grüne Gebäude

Trauermücken

eine "Natur im Garten" Leidensgeschichte

Als wir von „Natur im Garten“ unser neues Büro im Herbst 2015 in Tulln bezogen, haben wir dieses auch gleich mit neuen Zimmerpflanzen ausgestattet. Zimmerpflanzen tragen zu einer besseren Raum-Atmosphäre bei und fördern nachweislich das allgemeine Wohlbefinden durch ihr angenehmes Grün. Deshalb blieb es auch nicht bei einigen wenigen Pflanzen. Wir hatten vor, unser Büro großzügig mit Pflanzen auszustatten. Voller Motivation topften wir die Pflanzen, mit frischem Substrat, in größere Töpfe und verteilten diese im Büro.
Nach nur wenigen Wochen kam langsam die Ernüchterung. Wir hatten ein Problem, ein Trauermückenproblem. Diese kamen aus dem Substrat unserer Zimmerpflanzen. Hunderte der kleinen Tierchen schwirrten durch unsere Büroräumlichkeiten und machten den MitarbeiterInnen das Arbeiten schwer. Die Tage der Trauermückeninvasion waren geprägt von lautem Husten, nicht etwa wegen Krankheit, sondern weil wir ständig kleine Mücken einatmeten. Weiters fuchtelten wir im Minutentakt wie wild vor unseren Bildschirmen herum, um die Lästlinge zumindest kurz aus unserem Sichtfeld zu vertreiben. Selbst am Klo, im hintersten Winkel, waren Trauermücken zu finden.

„selbst am Klo, im hintersten Winkel, waren Trauermücken zu finden“

Woher kommen die Trauermücken?


Trauermücken gehören zur Familie der Zweiflügler. Ab der Herbstzeit werden sie in Wohnungen, Häusern und Wintergärten oftmals ein Problem, wenn Pflanzen vom Garten zur Überwinterung nach innen geräumt werden.
Sie legen ihre Eier in die Substrate von Topfpflanzen. Ihre Larven entwickeln sich im Substrat und fressen dort unter anderem an den jungen Wurzeln der Pflanzen. Das führt zu massiven Schädigungen bis hin zum Absterben der Pflanzen. Die erwachsenen Tiere, kleine Mücken, schwirren durch die Räume und sind vor allem eines: extrem lästig.

Was tun bei Trauermücken? Ein Erfahrungsbericht


Wir mussten schnell handeln. Nach wenigen Tagen war klar: so konnte es nicht weitergehen. Der erste Schritt waren Gelbtafeln, an denen die Tiere kleben bleiben. Diese steckten wir direkt zu den einzelnen Zimmerpflanzen und hofften, die lästigen Mücken so los zu werden. Schon bald war das Gelb der Gelbtafeln kaum mehr zu sehen, denn sie waren übersät mit schwarzen Trauermücken. Aber unser Problem war nicht gelöst. Noch immer schwirrten hunderte dieser Tiere durch unser Büro.

Eine Vielzahl starb auch an den Fenstern. Unsere Fensterbretter waren Massengräber für Trauermücken. Die Gelbtafeln halfen bei diesem Befall also nur wenig bis gar nicht. Zu viele Larven waren noch in den Töpfen und so kamen täglich neue Trauermücken hinzu. Als nächsten Schritt versuchten wir es mit einem Neem-Präparat, welches wir über das Gießwasser ausbrachten. Dies hat zur Folge, dass sich die Larven nicht mehr richtig weiterentwickeln und absterben.
Hier feierten wir die ersten Erfolge und der Befall wurde deutlich geringer. Aber noch immer waren wir die Lästlinge nicht los. Als dritten Schritt streuten wir eine einen Zentimeter dicke Schicht Quarzsand auf die Erdoberfläche in den Töpfen, um so die neue Eiablage zu verhindern bzw. die Tiere beim Schlüpfen aus der Erde zu schädigen.

Nach Wochen des Ärgernisses hatten wir die kleinen Tierchen bekämpft und die Plage überwunden. Seither haben wir kaum noch mit Trauermücken zu kämpfen. Als vorbeugende Maßnahme verstecken sich einige wenige Gelbtafeln zwischen den Zimmerpflanzen unseres „Natur im Garten“-Büros. Ende gut, alles gut.

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