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Sommer, Sonne, Urlaubszeit!

10 Tipps rund ums „Pflanzensitting“

Für viele Menschen bilden Balkon, Terrasse oder Garten ein willkommenes kleines, aber feines Urlaubsparadies in ihrem Alltagsleben.

Steht mit den Sommermonaten aber doch einmal ein Ausflug in die Ferne an, kommt die Frage nach der Pflanzenversorgung ganz oben auf die To-do-Liste bei der Urlaubsplanung für GärtnerInnen. Vor allem das Sicherstellen einer regelmäßigen Wasserversorgung ist dann unverzichtbar. Denn Pflanzen in Töpfen und Gefäßen auf Balkon und Terrasse trocknen viel schneller aus als Pflanzen im Gartenbeet.

Das sicher beliebteste Modell ist die „Nachbarschaftshilfe“, bei der „Dienste“ einfach getauscht werden. Mit einigen hilfreichen Tipps können Sie zumindest die Gießintervalle für die freundlichen HelferInnen dank etwas Vorarbeit verlängern. Wenn es mit der Nachbarschaftshilfe aber aus Altersgründen dann nicht mehr ganz so leichten Fußes klappt, wie in meinem persönlichen Umfeld, sind vor dem Urlaub ein paar Dinge eine Überlegung wert.

  • Lockern Sie dazu den Boden gut. Vorsicht ist bei flachwurzelnden, empfindlichen Pflanzen geboten.
  • Jäten Sie Beikräuter, um die Konkurrenz ums Wasser zu verringern.
  • Das anschließende Aufbringen einer Mulchschicht mit Rasenschnitt, Miscanthus-, Flachs- bzw. Hanfschäben hält den Boden länger feucht.
  • Düngen Sie vor Ihrem Urlaub nicht oder nur moderat, denn gedüngte Pflanzen wachsen stärker und brauchen dementsprechend auch mehr Wasser.
  • Kübelpflanzen stellen Sie am besten eng an einem schattigen Platz zusammen und bringen eine dünne Mulchschicht auf wie oben beschrieben.
  • Für kleinere Topfpflanzen füllen Sie eine Wanne mit nassem Sand und graben die Töpfe darin bis etwa zur Hälfte ein.
  • Falls Ihre Nachbarn nicht statt Ihnen ernten möchten, empfiehlt es sich, neue Blüten auszubrechen. Dadurch wird der Wasserbedarf der Pflanzen ebenfalls gesenkt.
  • Beim Gießen gilt auch für Kübelpflanzen der Grundsatz: besser durchdringend und dafür nicht so oft gießen als oberflächlich und häufig.
  • Je nach Topf und Standort - Sowohl Materialwahl als auch die Größe der Pflanzgefäße haben einen wesentlichen Einfluss auf die Verdunstung: Kleine Töpfe trocknen dabei deutlich rascher durch als große und erhitzen sich sehr stark. In glasierten Gefäßen bleibt die Erde länger feucht als in normalen Tontöpfen. Auf vollsonnigen und windigen Balkonen verdunsten die Pflanzen mehr Wasser als an geschützten und schattigen Plätzen.
  • Gießen Sie am Morgen vor der Abreise noch einmal durchdringend.

Wenn Sie auf Balkon und Terrasse einen Wasseranschluss vermissen und keine automatische Bewässerung möglich ist, oder aber die Nachbarn ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt auch verreist sind oder gar streiken, stehen alternative Möglichkeiten zur Überbrückung eines Kurzurlaubes im Fachhandel zur Verfügung.

Pflanzgefäße mit Wasserspeicher sind zweischichtig aufgebaut. Im oberen und größeren Teil des Gefäßes befindet sich die Erde samt Pflanzen. Der darunter liegende Hohlraum dient als Wasserspeicher. Aus dem Erdreich führen Vertiefungen oder Filzstreifen wie Dochte in den Wasserspeicher und saugen die Feuchtigkeit nach oben zu den Pflanzenwurzeln. Auch Anstaumatten aus Wolle sind im Fachhandel erhältlich. Wie Tonkegel geben sie Feuchtigkeit an die trockenere Erde ab.

Bei Tonkegeln mit Schlauchverbindungen wird Wasser durch den entstehenden Unterdruck über einen dünnen Schlauch aus einem separaten Gefäß angesaugt. Das kann ein mit Wasser gefüllter Kübel oder eine Gießkanne sein. Wichtig ist, dass das Gefäß mindestens auf gleicher Höhe mit der Pflanze steht, damit dieses System funktioniert. Ebenfalls erhältlich sind spezielle Tonkegel, die sich auf alte Kunststoff- oder Glasflaschen stecken lassen, die danach in die Erde kommen. Die Flaschen werden oben aufgeschnitten und mit Wasser befüllt. Über den porösen Ton wird das kostbare Nass langsam an die Erde abgegeben.
Noch einfacher funktioniert es, in den Deckel einer Kunststoffflasche Löcher zu bohren und die gefüllte Flasche dann mit dem Deckel nach unten in die Erde zu stecken.

Nicht vergessen sollten Sie auch darauf, diese Bewässerungssysteme vor dem Urlaub ausreichend zu testen. Die Wollfadenmethode, von der ich heute drinnen Abstand nehme, hatte mir einst Schreibtisch und Schreibsessel überflutet…

Ein weiterführendes Video zum Thema Bewässerung am Balkon finden Sie auf unserem YouTube-Channel: youtu.be/Zde5NpDE5Zc oder www.facebook.com/naturimgarten/videos/bewässerung-auf-balkon-und-terrasse/1453579608165579

Ich wünsche Ihnen und Ihren Pflanzen eine erholsame Urlaubszeit!

Fotos: „Natur im Garten“, Beneš-Oeller, Leithner, Brocks, Haiden, Streicher, Hödt

Margit Beneš-Oeller

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