Gehölze

Duftende Winterblüher -

wie zauberhaft

Damit noch vor dem offiziellen Winterende Frühlingsstimmung herrscht, dafür sorgen bereits einige blühende Frühlingsblumen. Sie wecken unsere Lebensgeister auf angenehme Weise.

Denn während wir aus dem warmen Zimmer nach draußen sehen, leuchten dort einige wenige Gehölze als wahre Augensterne. Gehölze sorgen ja immer für die Strukturierung des Gartens. Manchen Schmuckstücken gebührt aber eine Solitärstellung nah am Haus, um sie möglichst oft genießen zu können. Vor allem auch deshalb, weil eine Vielzahl der Winterblüher zu den besonders stark und süß duftenden Pflanzen gehört. Das ist von der Natur klug eingerichtet, weil die Pflanzen jetzt zum Bestäuben die wenigen, bereits umherschwirrenden Insekten anlocken müssen.

Als Hotspots der heimischen Artenvielfalt sind Weiden (Salix sp.) auf diese Weise unverzichtbare Frühlingsboten und läuten traditionell das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings ein.  Wer schon jetzt seine Umgebung aktiv wahrnimmt, kann sie bereits entdecken. Bis zu zehn Meter wird die Salweide (Salix caprea) hoch, die als eine der ersten blüht. Ihre Blüten, die kuscheligen Weidenkätzchen, liefern schon früh Nahrung für viele Insekten.

 

Auch für die Hasel (Corylus avellana) als Frühlingsbotin und wichtigem Pollenlieferant für Bienen liegt die Blütezeit noch vor dem Laubaustrieb im Februar/ März. An warmen, sonnigen Wintertagen werden nur die männlichen Kätzchen angeflogen, weil die weiblichen Blüten weder duften noch Nektar anbieten.

Für heimische Tiere ist auch die Kornellkirsche (Cornus mas) ein wertvoller Schatz, sind die nektar- und pollenreichen Blüten doch neben Salweide und Haselnuss erste Nahrung und Superfood für Honig- und Wildbienen und ziehen sie Fliegen und Käfer an, die wiederum Vögeln schmecken. Die Dirndln verzücken später nicht nur uns, sondern die Vogelwelt, Haselmaus und Siebenschläfer.

Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) duftet durchaus ausgefallen das ganze Jahr mit seinem immergrünen, weichen und nadeligen Laub. Diesen Umstand hat man in England beim Wäschetrocknen auf den Büschen gut ausgenutzt und so der frischen Wäsche auch gleich eine besondere Duftnote mitgegeben. Jetzt treten auch seine Blüten in imposantem Hell- bis Blitzblau wahrhaftig in Erscheinung.

Ein zarter Duft breitet sich aus, wenn irgendwo im Garten ein Winterschneeball (Viburnum x bodnantense `Dawn´) seinen Platz gefunden hat. Seine tiefroten Knospen und blassrosa Blüten verbreiten aus der Nähe betrachtet aber einen ziemlich intensiven süßen Duft. Wie gut, dass die Schätze sich oft schon im November zeigen.

Mein absoluter Favorit des spätwinterlichen Gartens ist und bleibt bisher aber das Frühlings-Geißblatt (Lonicera purpusii). Wenn auch seine weißen Blüten vielleicht nicht das sind, was Sie sich nach den langen Wintermonaten ersehnt haben, sind diese so zart wie der eben beginnende Frühling und bleibt sein intensiver Duft unschlagbar. Ich habe den nicht wirklich auffälligen Strauch einmal in einem kleinen Innenhof erlebt, wo er den gesamten Raum mit seinem köstlichen Duft füllte. Im Gegensatz dazu beeindruckt die winterblühende Schneekirsche (Prunus x subhirtella `Autumnalis Rosea´) mit ihrem rosa Blütenschmuck auch optisch.

Vom Spätherbst bis zum Frühling möchte ich auch die goldgelben Blüten des Winterjasmins (Jasminum nudiflorum) nicht vermissen, die oft wie kleine Sternchen leuchten. Mit ihrem gelben Farbschimmer verbreiten sie auch gute Laune. Die Pflanzen können durch Schnitt in Strauch oder Heckenform gehalten werden. Sie können aber auch überhängend oder angelehnt Wände und Zäune begrünen.

Mit ihren kleinen gelben oder kupferroten Blüten ist auch die laubabwerfende Zaubernuss (Hamamelis x intermedia/ H. mollis) ein absoluter Hingucker. Je nach Sorte reicht ihr Farbspektrum von Rot bis Kupferfarben oder auffälligerem Hellgelb. Schauen Sie früh und genau hin, dann erkennen Sie, dass die gelben oder kupferroten Blüten jedes Blütenblatt einzeln entrollen. Einige Sorten verströmen dazu noch einen zarten weichen Duft. Absolut bezaubernd, oder?

Fotos: „Natur im Garten“, Beneš-Oeller, Buchinger, Haiden

Margit Beneš-Oeller

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