Winterliche Blütensterne

Schneerosen

Weil manche dieser anmutigen Pflanzen sich schon um die Weihnachtszeit zeigen, werden sie auch als Christrosen bezeichnet.

Helleborus sind auch unter dem Namen „Nieswurz“ bekannt, wurde früher doch aus ihren giftigen Wurzeln Niespulver hergestellt. Die hellen Blüten dieser Staude kontrastieren zu den dunkelgrünen, fußförmigen Blättern.

Schneerosen gedeihen am besten über Jahre möglichst ungestört im Halbschatten, z.B. vor oder zwischen sommergrünen Gehölzen, auf gut wasserdurchlässigen, humusreichen Böden.Gemeinsam mit Farnen und Gräsern kommen sie im Rest des Jahres am besten zur Geltung. Die winterblühenden Stauden passen aber auch gut in stimmungsvolle Arrangements auf Balkon oder Terrasse. Nach der Blüte können sie in den Garten gepflanzt werden, um dort in den nächsten Jahren wieder zum Blickfang zu werden. Verbringen  die Pflanzen in der Weihnachtszeit in der Wohnung, stellt man sie nach der Blüte bis zum Ende der Frostperiode besser in einen kühlen Raum, damit sie sich amortisieren können. Dann erst dürfen sie ins Freie.

Mit der Lenzrose (Hybriden von H. orientalis) kommen andere Blütenfarben in den Vorfrühlings-Garten. Von Weiß über Hellgrün und Rosa bis hin zu dunklem Rot reicht ihr Farbenreichtum. Immer mehr Gartenfreunde greifen zu Lenzrosen, denn sie warten mit erstaunlichen Farb- und Formvariationen auf. Wenn im Februar die Sonne wieder wärmer wird, öffnen sich ihre fünf Blütenblätter und damit bis weit in den April hinein rote, violette oder schwärzliche Pünktchen, Tupfen und feinen Striche auf den Innenseiten. Von einigen wenigen paar Sprenkel bis zu Unmengen „Sommersprossen“ wie auch Adern in allen Farben leuchten aus dem Untergrund, andere Blütenblätter umgibt ein feiner roter Saum. Gerüschte Blüten, die einen doppelten oder dreifachen Kranz aus Blütenblättern zeigen, sind zwar hübsch anzuschauen, machen Blütenbesucher aber nicht satt. Auch auf ihnen finden sich oft winzige Flecken, feine Linien und Farbenspiele von Weiß über Purpur zu Rosa und Gelb. Bei so viel Schönheit fällt die Wahl schwer:  Ist die schneeweiße Lenzrose mit den zarten Tupfen die Schönste im Land, die rosafarbene mit den feinen Strichen, die gelb leuchtende oder vielleicht doch die purpurrote mit dem feinen bläulichen Schimmer? Die Wandlungsfähigkeit der Lenzrosen kommt nicht von ungefähr: Es handelt sich bei ihnen um Nachkommen von H. orientalis aus dem Kaukasus, der Türkei und Griechenland. Während andere Arten der Gattung nur jeweils eine Blütenfarbe zeigen, gibt H. orientalis in weiß, grün und rot.  Durch die Einkreuzung weiterer Arten wurde die Vielfalt an Farben und Wuchshöhen vergrößert. Was sich alles in den Pflanzen mischt, ist heute kaum noch nachvollziehbar, seit Anfang des 19. Jahrhunderts wird gezüchtet und nach neuen Formen gesucht. Und auch in Zukunft ist mit frischen Staudenschätzen aus dieser Familie zu rechnen.

 

 

Foto: Margit Benes-Oeller, BEd

Margit Beneš-Oeller

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