Tierischer Adventkalender

Garten-Helferlein, die es zu feiern gilt!

Wer in seinem Garten auf chemisch-synthetische Pestizide, Kunstdünger und Torfprodukte verzichtet und diesen liebevoll im Sinne aller Lebewesen naturnah pflegt und gestaltet, der schenkt der Tierwelt wertvollen Lebensraum – auch inmitten verbauter Städte und Siedlungen. Das macht unser Zuhause nicht nur für uns lebenswert. Weil die Umweltbewegung „Natur im Garten“ im Jahr 2024 ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, haben auch Wildtiere Grund zum Feiern! Anlässlich unseres Jubiläums gibt es heuer 25 Gartentürchen!

Superorganismus Naturgarten

Jedes Tier ist ein Teil des Ökosystems: die Einteilung in Nützlinge und Schädlinge ist eine von uns Menschen gemachte. So gäbe es keine Marienkäfer ohne Blattläuse, keine Kohlmeisen ohne Frostspanner-Raupen und keine Igel ohne Schnakenlarven oder Engerlinge. Im rundum wertvollen Lebensraum Garten sollte Platz für alle Organismen sein - inklusive uns als Teil dieser lebendigen Gemeinschaft. Jeder Tag bietet eine neue Gelegenheit, um ökologisch und damit klug und verantwortungsbewusst zu Gärtnern! Beim ökologischen Gärtnern finden alle Organismen Platz in unserem grünen Reich - und jetzt auch eine Überwinterungsmöglichkeit.

Tiere, die wir lieben lernen sollten

Erdkröte: Echte „Froschprinzessin“

Jetzt fühlen sich Erdkröten an frostfreien, feuchten Orten wie Komposthaufen, unter Baumwurzeln oder in Erdlöchern wohl. Dort verfallen sie in eine Winterstarre, aus der sie im nächsten Frühling wieder erwachen.

Die zu Unrecht verpönten Kröten gehen nachts auf die Jagd nach Schnecken und allerlei Insekten. Ein Teich oder Tümpel im Hausgarten ist eine sehr wichtige Unterstützung für Erdkröten und andere wassergebundene Tierarten. Haben sie sich einmal eingefunden, dann sind sie sehr treue Gartenbewohner, da sie zum Ablaichen immer wieder zu ihrem Geburtsort zurückkehren. Ein offener Komposthaufen, Reisig-, Ast- und Totholzhaufen oder eine Benjeshecke sowie locker geschlichtete Holzstapel bieten sichere Rückzugsorte und feuchte Plätze bei sommerlicher Hitze. Dort fühlen sich auch Molche, Salamander oder Frösche wohl. Das Beispiel der Erdkröte zeigt, dass die meisten Tierarten mehrere Naturgartenelemente zum Überleben benötigen.

Mehr Infos über die Garten-Helferlein in der warmen Jahreszeit: https://www.naturimgarten.at/newsletter/beitrag/25-gartentiere.html

Schlangen: Elegant, sensibel & scheu

Frostfreie Hohlräume in der Erde wie unter Wurzeln oder in Komposthaufen dienen als netter Gemeinschaftsraum und als Versteck für Äskulapnattern, denn hier bleiben die Temperaturen für die Kältestarre stabil und es ist zudem eher trocken. Erst im April zieht es sie wieder ins Freie.

Den meisten Menschen wird, wenn sie eine Schlange sehen, durchaus bange. Wir sind es eben kaum gewöhnt, dass wir Tieren begegnen, die sich in Bedrängnis (verständlicherweise) auch wehrhaft verhalten können. Aus Unwissenheit und Angst werden die eleganten Jägerinnen oft vertrieben oder sogar getötet, dabei stehen die bereits seltenen Tiere unter strengem gesetzlichem Schutz! Schlangen sind Fluchttiere, die meist bereits verschwunden sind, bevor wir sie überhaupt bemerken. Hierzulande können wir im Garten vor allem ungiftige Nattern, wie die Äskulapnatter – die eine begnadete Wühl- und Hausmaus- sowie Rattenjägerin ist, beobachten. Schlangen sind sehr anspruchsvolle Tiere, ihr Vorkommen ist ein lebendiges Qualitätszertifikat für deinen Garten.

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Fledermäuse: Batman auf Achse

Wie viele Menschen haben Fledermäuse im Winter oft eine austrocknende Haut. Abhilfe schaffen Behausungen in feuchten Höhlen, Weinkellern oder Baumhöhlen. Auch müssen die auf schwedisch „Läderlappen“ bezeichneten Insektenfresser gut schlafen können, denn Aussichten auf Insekten zur Stärkung gibt es kaum. Viel Kuscheln ist jetzt angesagt, denn gemeinsam wird ein Auskühlen minimiert. Tipps zur fledermausfreundlichen Gartengestaltung findest du unter www.naturimgarten.at/broschueren.

Abends und nachts, wenn wir Menschen schlummern, begeben sich Fledermäuse lautlos in unseren Gärten auf Nahrungssuche. Mit großem Appetit - eine Kolonie aus 50 Tieren vertilgt pro Saison mindestens 15 kg Insekten und eine Mückenfledermaus kann bis zu 3.000 Gelsen pro Nacht erbeuten - halten sie zahlreiche unliebsame Gartenbewohner im Zaum, die den tagaktiven Nützlingen wie Singvögeln entgehen würden. Leider zählen diese einzigartigen Tiere zu den am stärksten bedrohten, heimischen Säugetieren. Du kannst Fledermäusen unter die Flügel greifen, indem du alte Bäume mit Baumhöhlen stehen lässt oder ein Beet mit Nachtfalter-Blumen anlegst.

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Spinnen: Tarn- und Netzkünstlerinnen

Spinnen bleiben jetzt drinnen in Kellern oder auf Dachböden aktiv. Draußen finden sie Unterkünfte in Laub- oder Reisighaufen, in Baumritzen oder zwischen abgestorbenen Pflanzenteilen. Bodenspinnen weichen allzu gerne in alte Nagerbauten aus. Auch ihnen hilft Glyzerin als Frostschutzmittel bei der Winterstarre. Manche Spinnen überwintern über ihre Eier in Kokons.

Spinnen gehören leider zu den weniger beliebten Tieren in Haus und Garten. Dabei sind Spinnen aufgrund ihres breiten Beutespektrums ebenso wertvolle Helferinnen im Garten wie etwa Marienkäfer. Blatt- und Wollläuse, Blattwespen, Gelsen, Gallmücken, Fliegen, Käfer und viele andere Insekten und auch andere Spinnen stehen auf dem Speiseplan unserer Tarn- und Netzkünstlerinnen. Webspinnen wie z.B. die Gartenkreuzspinne oder die auffällige Wespenspinne fangen ihre Beute in kunstvollen Netzen. Die Wolf- und die Listspinne sind hingegen freijagende Räuber. Die Veränderliche Krabbenspinne spinnt auch kein Netz. Sie ist eine Lauerjägerin, die ihre Körperfarbe von weiß bis gelb an die Farbe der Blüte, auf der sie ihrer Beute auflauert, anpassen kann.

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Wespen und Hornissen: Ungeliebt aber nützlich

Während der diesjährige Staat stirbt sichern befruchtete Jungköniginnen das Weiterleben im kommenden Jahr. Lose Baumrinde und Rindenritzen sind nur ein Überwinterungsplatz, ebenso wie verlassene Tierbauten, Ast- und Laubhaufen, Totholz oder von Menschen geschaffene „königliche“ Unterkünfte wie etwa Dachböden, Gartenhäuser oder Schuppen.

Normalerweise ist ein Wespen- oder Hornissennest im Garten unproblematisch, sofern man den notwendigen Respektabstand wahrt. Für uns Menschen werden beim Essen eigentlich nur zwei Arten, nämlich die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe, lästig. Dieser schlechte Ruf wird oft leider auch den nützlichen und friedliebenden Arten, wie der Feldwespe, zum Verhängnis. Sie füttern ihre Nachkommen z.B. mit Blattläusen oder Gelsen. Bei vielen Arten ernähren sich die erwachsenen Tiere unter anderem von Nektar und tragen so zur Bestäubung bei. Ein einziges Hornissenvolk trägt täglich rund 1/2 kg Insekten wie z.B. Wespen, Blattläuse oder Fliegen als Nahrung für die Larven ins Nest ein. Erwachsene Hornissen ernähren sich von Nektar, Baum- und Obstsäften.

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Maulwurf oder Wühlmaus?

Damit ein Maulwurf auch im Winter kaum müde wird, braucht er einen Essensvorrat: Regenwürmer, denen er die Vorderenden abbeißt, können ihm nicht mehr entkommen. Sind diese aufgegessen, wird die winterliche Nahrungssuche mitunter auch über die Erde verlegt.

Im Winter sind auch Wühlmäuse besonders aktiv. Dort wo sie zuhause sind, sollte auf Mulch verzichtet werden, um ihnen nicht zu viel Wärme zu spenden.

Zur Unterscheidung der beiden Tierarten ist eine „Verwühlprobe“ sinnvoll. Zieh dir hierfür Handschuhe an und lege mehrere Gänge auf eine Länge von 30 cm frei. Kontrolliere die Probe nach einigen Stunden oder spätestens am nächsten Morgen. Wurden die Gänge wieder repariert, handelt es sich um von Wühlmäusen bewohnte Bereiche. Sollte der jeweilige Gang nicht verwühlt sein, handelt es sich um unbenutzte Gänge von Wühlmäusen oder um jene des Maulwurfs. Er vertilgt pro Jahr etwa 30 kg Nahrung in Form von allerlei Insekten wie Engerlinge, Drahtwürmer, Erdraupen, Rüsselkäferlarven aber auch Schnecken. Die Anwesenheit eines Maulwurfs zeigt im Allgemeinen an, dass der Boden gesund ist – was eigentlich eine Auszeichnung für den Garten ist.  

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Summende Obst-, Gemüse- und Kräuterheldinnen

Mauerbienen: unbezahlbare Bestäuberinnen

Hohlstrukturen wie in Wildbienennisthilfen oder sogenannten „Insektenhotels“ kommen den friedfertigen Mauerbienen sehr zugute. Ihre Larven brauchen für die Entwicklung aus dem Ei einen Pollenvorrat. Sie verpuppen sich im Spätsommer und verlassen ihre Brutzellen erst als fertige Bienen im Frühling. Das bedeutet sieben Monate Wartezeit bis zum ersten Flug. Für etwa 6 Wochen schwirren sie dann zwischen den Futterstellen und den neuen Brutzellen.  

Honigbienen gehen als Nutztiere zwar der Bestäubungsarbeit brav nach, doch ihre wilden Schwestern - die Wildbienen - sind im Hinblick auf die Bestäubungsleistung die wahren Meisterinnen. Für die Bestäubung eines Hektars Apfelkultur braucht es bis zu 100.000 Honigbienen, aber z.B. nur 530 Weibchen der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta). 100 der für den Menschen wichtigsten Kulturpflanzenarten sind zu 80 % von Bestäubern abhängig. Global gesehen liegt der ökonomische Wert der Bestäubung bei über 150 Milliarden Euro pro Jahr. Der Erhalt und die Förderung heimischer Wildbienenarten ist für den Menschen also kein netter Luxus, sondern lebensnotwendig. Wildbienen und ihre Larven benötigen vor allem Nektar und Pollen heimischer Wildpflanzen.

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Hummeln – Wahre Könnerinnen der Bestäubung

Sie zählen mit ihrem dichten „Fell“ zu den kälteresistentesten Wildbienen überhaupt. Trotzdem überwintern auch hier nur die befruchteten Jungköniginnen in der Erde, in Totholz oder anderen Verstecken wie Mauer- und Steinspalten, im Boden oder in Laubhaufen. Glycerin, als eine Art Frostschutzmittel, lässt die neue Generation Minusgrade bis zu minus 15 °C tolerieren.

Die verschiedenen Hummelarten, die auch zu den knapp 700 Wildbienen-Arten Österreichs gehören, zählen vor allem im Frühjahr zu den wichtigsten Bestäubern unserer grünen Speisekammer. Hummeln können täglich mehrere tausend Blüten besuchen - und das selbst bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Außerdem können Hummeln durch ihren schnellen Flügelschlag den Pollen aus Paradeiserblüten schütteln, wodurch sie für einen besonders reichen Fruchtansatz sorgen (eine Hummel kann bis zu 1.000 Paradeiserblüten pro Stunde besuchen!). Mit diesen zwei Superfähigkeiten sind Hummeln den Honigbienen klar überlegen. Die freundlichen Brummer sichern so die Bestäubung von Obstbäumen, Beerenobst und verschiedenen Gemüsepflanzen und somit eine reiche Ernte.

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Dolchwespen: „Klimawandelgewinnerin“ in schwarz-gelb

Ihre Larve ist gänzlich von der durch einen Stich gelähmten Wirtslarve abhängig. Diese frisst sie bis auf die Hülle auf. Die Verpuppung erfolgt dann im Kokon in der Erde, wo die Puppe den Winter verbringt.  Im Frühsommer erfolgt schließlich der Schlupf, mit dem die neue auffällige schwarz-gelbe Fluggeneration auf sich aufmerksam macht.

Die Borstige Dolchwespe war vor über 10 Jahren verglichen zu heute noch eine seltenere Besucherin in unseren Gärten. Die Klimaerwärmung begünstigt die Ausbreitung des Insekts, das häufig am Hochbeet oder Kompost beobachtet wird. Dort graben die Weibchen nach Larven oder "Engerlingen" von Blatthornkäferarten wie Mai- oder Rosenkäfer, die ihren Nachkommen als Nahrung (Wirtstier) dienen. Auch wenn der Name "Dolchwespe" gefährlich klingen mag und die Weibchen einen Stachel besitzen, sind die Tiere sehr friedlich. Da sie keine Völker bilden und keine Nester bauen, stechen sie nur in äußerster Bedrängnis. Erwachsene Dolchwespen mögen blaublütige Futterpflanzen wie Dost, Thymian, Minze, Oregano oder Majoran.

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Verdeckte Ermittler – Naturgartenpolizei im Einsatz

Laufkäfer – Prachtvolle Schneckenjäger

Die als langen flinken Insekten überwintern als Larve oder Käfer im Boden oder bodennah in der dicken Laubstreuschicht. Auch in Asthaufen oder Totholz können sie sich vor der Kälte schützen. Ein humusreicher gesunder und dadurch belebter Boden ist für sie deshalb lebensnotwenig.

Laufkäfer zählen zu den größten heimischen Käferarten. Das Farbspektrum reicht vom intensiv schwarz-bläulich des Blauvioletten Waldlaufkäfers bis hin zum metallischem Bronze-Grün des Goldlaufkäfers. Die Flügeldecken scheinen fein ziseliert oder sind einfachen Musterungen ausgestattet. Genauso unterschiedlich wie ihr Aussehen sind auch die Ansprüche an die Lebensräume. Ein Großteil dieser Käfer ist nachtaktiv und lebt räuberisch. Sie erbeuten Insekten und anderen Gliederfüßer sowie Regenwürmer und sind mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen auch gnadenlose Schneckenjäger. Das Fressvolumen kann bis zum Dreifachen des Körpergewichtes betragen. Laufkäfer bevorzugen feuchte Verstecke wie z.B. Ast-Laubhaufen oder Steinritzen im Garten.  

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Glühwürmchen-Larven: Der Schrecken der Schnecken

Die meisten Arten überwintern als inaktive Larven im Boden. Das Große Glühwürmchen, auch Leuchtenkäfer genannt, braucht gleich mehrere Jahre, verschiedene Larvenstadien und Häutungen, um zur vollen Pracht heranzuwachsen. Schon die Puppe kann Leuchtsignale versenden. Erst mit steigenden Temperaturen schlüpft der Käfer, der nur wenige Sommerwochen lebt. Zeit uns lichttechnisch bedeckt zu halten, um sein Überleben zu sichern.

Die im Juni magisch anmutenden Lichtsignale der Glühwürmchen oder „Johanniskäfer“ dienen dem Auffinden der Paarungspartner. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier an feuchte Stellen unter Steinen, in die Erde oder im Wurzelbereich von Gräsern ab. Die Glühwürmchen-Larven sehen wurm- oder asselähnlich aus und leben in Bodennähe. Sie fressen Nackt- und Gehäuseschnecken, welche sie mit ihrem ausgezeichneten Geruchs- und Geschmacksinn ausfindig machen. Die Schnecke wird mit Gift, das über die kräftig gebogenen Kiefer injiziert wird, gelähmt. Danach wird die Beute oft meterweit an einen geschützten Ort, wie einen Laubhaufen, verschleppt und in Ruhe verspeist. Die Entwicklung der Larven bis zur Verpuppung dauert mehrere Jahre!

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Ohrwurm: Origami-Künstler

Ohrwürmer überwintern in verschiedensten Verstecken, mit Vorliebe aber im Boden, seltener in Tontöpchen  - und keinesfalls in unseren Ohren. Von der Larve bis zum erwachsenen Tier braucht es fünf Häutungen. Die Brutpflege betreibenden Mütter graben für den Nachwuchs auch Überwinterungsröhren in den Boden, die etwa 5-15 cm tief liegen. Bis minus 23 °C können sie hier sicher überleben.  Schon ab Ende August suchen sie nach geeigneten Verstecken.

Der Ohrwurm ist einer der verkannten Helfer im Garten. Namen wie Ohrkriecher und Ohrzwicker zeugen von seinem unbegründet schlechten Ruf. Selbst Kinder betrachten den freundlichen Krabbler mit Argwohn. Da die vorwiegend nachtaktiven Ohrwürmer unter anderem Blatt- und Blutläuse oder Spinnmilben fressen, sind sie eigentlich wichtige Helfer im Garten. Nur bei Nahrungsmangel nascht er auch einmal an Knospen, Früchten oder ähnlichem. Laub-Reisighaufen, eine Benjeshecke oder eine lockere Streuschicht aus liegengelassenem Laub unter Hecken fördern den kleinen Krabbler. Er kann übrigens fliegen. Mit seinen Zangen am Hinterleib zwickt er keine Ohren, sondern kann die zarten Hinterflügel wie ein Origami-Künstler unter die kurzen Deckflügel falten.  

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Florfliege: Blattlausfressendes Goldauge

Kühl und geschützt mögen es die Florfliegen im Winter. Die auch als Schneefliegen bezeichneten Insekten treibt es mit den Kälteeinbrüchen des Öfteren in menschliche Strukturen wie Dachböden Garagen oder Windfänge. Gerne überwintern sie zwischen Holztafeln, in Laubhaufen oder hinter Baumrinden, seltener auch in Florfliegenkästen.

Die großen, goldglänzenden Augen haben der Florfliege auch den Namen Goldauge eingebracht. Auffallend sind auch ihre grünen, filigranen und netzartigen Flügel. Die erwachsene Gemeine Florfliege ernährt sich vorwiegend von Blütenstaub, Pollen und Honigtau. Ihre Larven verzehren mit Vorliebe Blattläuse, Blutläuse, Spinnmilben und andere unerwünschte Kleininsekten. Eine solche auch Blattlauslöwe genannte Larve, verspeist im Laufe ihrer Entwicklung bis zu 500 Blattläuse! Die erwachsenen Tiere fliegen auf Wilde Möhre, Dill, Liebstöckel, Wiesenkerbel, Ringelblume, Margerite oder auch Gänseblümchen. Kluge Gartenfans setzen also auf eine ganzjährige, bunte Blütenpracht. Da wirft mit Garantie nicht nur die Florfliege goldglänzende Augen drauf!

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Schwebfliege: Flugkünstlerin im Einsatz

Von den rund 400 Schwebfliegenarten sind immerhin ¼ Blattlausfresser. So etwa die Winterschwebfliege. In milden Lagen überwintern manche Weibchen und zeigen sich an sonnigen Tagen. Sonst ziehen sie mit anderen Arten in südliche Weiten bis sie im Frühling retourkommen. Selbst die Alpen und Pyrenänen werden bei den Flügen überquert. Goldhals-, Mondfleck(feld)- oder Faulschlamm-Schwebfliege zählen ebenfalls zu diesen Wanderern. Die University of Exeter hat durch Radarbeobachtungen erhoben, dass auch jährlich zwischen 1 und 4 Mrd. Winterschwebfliegen von Großbritannien aufs europäische Festland pendeln (www.scinexx.de/news/biowissen/auch-schwebfliegen-wandern).

So manche Schwebfliege, wie z.B. die Hornissenschwebfliege, tarnt sich erfolgreich, um gefährlicher zu wirken als sie ist. Für uns leicht erkennbar sind Schwebfliegen aber durch das für sie typische „Stehen“ im Schwirrflug in der Luft oder über Blüten. Im Naturgarten unterstützen uns die Larven vieler Schwebfliegenarten als äußerst effektive Blattlausfresser. Ein Schwebfliegenweibchen kann über 1.000 Eier legen - eine Larve bis zu ihrer Verpuppung zwischen 400 und 700 Blattläusen verzehren – rechne mal nach! Die erwachsenen Tiere gelten nach den Wildbienen außerdem als zweitwichtigste Bestäuber-Gruppe. Ihnen gefallen dieselben Pflanzen wie der Florfliege (schon gelesen?) – wer Blühendes sät, lockt also die Top-Elite gegen Blattläuse gezielt zum Einsatzort.

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Schlupfwespen: Science-Fiction Larven

Schlupfwespen sind mit geschätzt 60.000 Arten weltweit die wohl artenreichste Familie der Hautflügler. Es gibt eine große Bandbreite.  Viele parasitische Schlupfwespen überwintern in der Krautschicht unter Wildsträuchern. Glyptapanteles liparidis etwa parasitiert in der warmen Jahreszeit den Eichen schädigenden Schwammspinner (Lymantria dispar). Da dieser aber den Winter in Eiform überdauert muss die Schlupfwespenlarve im Winter deshalb auf anderen Überwinterungswirte ausweichen: Raupen der Pappel- und der Brombeerspinner kommen da sehr gelegen. Überwintern kann also ziemlich herausfordernd sein.

Schlupfwespen begegnen uns als flinke Insekten mit schlankem, lang gestrecktem Körper. Ihre Larval-Entwicklung erinnert an Sequenzen aus dem Film „Alien“. Die erwachsenen Weibchen besitzen einen Legestachel, mit dem sie bestimmte Insekten anstechen, um in ihnen ihre Eier abzulegen. Im Körper des wie aufgebläht wirkenden Wirtes entwickeln sich die Larven. Die Liste der parasitierten Wirte ist lang. Dazu zählen verschiedenste Insekten wie Schmetterlingsraupen (z. B. Apfelwickler, Kohlmotte oder Prozessionsspinner), Fliegen-, Blattwespen- und Käferlarven sowie Blattläuse. Ein einziges Weibchen kann 200 bis 1000 Blattläuse mit Eiern belegen! Nach dem Schlupf bleibt vom Wirt schließlich nur noch eine leer gefressene Hülle übrig.

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Die „Speziellen“ unter den Gartentieren

Eidechsen: Sonnenliebende Minidrachen

Eidechsen träumen im gut drainagierten Echsenburgen oder anderen Winterquartieren bis zu ein halbes Jahr von der Wärme. Mit einem reduzierten Stoffwechsel verschlafen sie die für sie zu kühlen Temperaturen bei etwa 0°C In Hohlräumen im Erdreich, in gut isolierten trockenen Stein- oder Totholzhaufen, Baumstümpfen oder Mauerspalten, mitunter auch in früheren Kleintierbehausungen. Oft werden sie auch in nur in 10 cm Tiefe unter Moos- oder Laubstreu gefunden – gut dass sie kurzfristiges Gefrieren überleben.

Obgleich Zauneidechse und Bergeidechse die häufigsten Eidechsenarten in Österreich sind, wird ihr Anblick zunehmend zur Glückssache. Wenn du Eidechsen im Garten hast, dann bist du also ein echter Glückspilz! Auf dem Speiseplan unserer fünf heimischen Eidechsenarten stehen allerlei Insekten und Larven, Spinnen, Tausendfüßer, Asseln oder Würmer. Beliebte Hot Spots für das Sonnenbad sind lückenreiche Trockensteinmauern, Stein- oder Totholzhaufen. Im sonnigen Stauden- oder Kräuterbeet, im offenen Komposthaufen, bei Holzstößen oder an alten Baumstümpfen finden die Tiere reichlich Beute. Dornenreiche Naturhecken bieten Schutz vor Fressfeinden auf vier Pfoten, die im Siedlungsgebiet leider oft in Form von gelangweilten Haustigern lauern.

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Blindschleiche: Heimliche Schneckenvertilgerin

Als beinlose Eidechsen verbringen auch Blindschleichen den Winter in einem möglichst frostfreien Versteck. Ob Komposthaufen, verlassener Kleinsäugerbau mit zugestopften Eingängen aus Moos, Erde und Gräsern - hier können sie sich gleich zu mehreren versammeln. Beobachtungen berichten von 5 bis zu 100 Exemplaren. Selbst eigentliche Fressfeinde wie Schlangen können mit von der Partie sein, um sich bei günstigen lokalen Bedingungen gegenseitig in der Kältestarre zu wärmen.

Für all jene, die es bereits wissen wirkt die Erwähnung, dass Blindschleichen keine Schlangen, sondern beinlose Echsen sind, immer etwas streberhaft. Jene denen die Information neu ist, erleben meist einen erleichternden Aha-Effekt, vor allem wenn sie Angst vor Schlangen haben. Die eigenwilligen Einzelgänger vertilgen nebst Insekten, Spinnentieren und Regenwürmern gerne junge Nacktschnecken im Ganzen, die sich so nicht mehr vermehren können. Jeder Gartenfan sollte Blindschleichen also feiern und ihnen einen Ehrenplatz im Garten bieten. Nichts leichter als das: eine Benjeshecke, Ast-Laubhaufen, ungemähte Bereiche – z.B. unter Hecken mit einer schönen Laubschicht, ein offener Komposthaufen oder ein Wildes Eck werden gerne angenommen.

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Libelle & Co – Leben im kühlen Nass

Die meisten Libellenarten überwintern als Ei oder Larve in einer Kältestarre. Ausnahme sind die Winterlibellen, die sich mit zwei Arten auch als robuste, erwachsene Tiere zeigen: Für Libellen erreichen die Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca) und die Sibirische Winterlibelle (Sympecma paedisca) mit bis zu 11 Monaten ein wahres Methusalem-Alter. Im Herbst fliegt die Gemeine Winterlibelle für einen geeigneten Überwinterungsplatz kilometerweit. An Waldrändern unter Baumrinden oder Steinen, die sie vor Kälte und Wind schützen, wird sie fündig.

„Wasser ist Leben!“ - vor allem in der heißen Jahreszeit ist Wasser im verbauten Gebiet unserer Siedlungen und Städte ein rares, aber für alle Tiere überlebenswichtiges Gut. Der größte Luxus für Mensch und Tier ist ein Gartenteich, mit einer flach abfallenden und entsprechend bepflanzten Uferzone. Libellen, Kröten, Frösche, Molche, Gelbrandkäfer, Posthornschnecken, Wasserläufer und viele mehr, haben ihr zu Hause im kühlen Nass und sind für ihr Vorkommen darauf angewiesen. Fische gehören dagegen nicht in den Teich. Für wenig Raum im Reihenhausgarten, auf dem Balkon oder der Terrasse kann auch ein Miniteich im Kübel gestaltet werden. Eine regelmäßig gereinigte, flache Wasserschale ist allen Tieren als wertvolle Trinkmöglichkeit willkommen.

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Totengräber und Ameisen: Aufräumtrupp des Jenseits

Sie leben vor allem von Fliegen- und Gelsen-, aber auch von Käferlarven und Aas. Erst im Mai kommen die gelb-schwarz gefärbten Totengräber aus ihren Verstecken, in denen sie als erwachsene Käfer überwintern. Männchen und Weibchen werden vom Aasgeruch kleiner Säugetiere angelockt. Das Männchen unterhöhlt Kadaver und gräbt sie damit ein. Das Weibchen sorgt für ein Eintrittsloch für die Jungen und füttert diese anfangs. Das Einreiben der toten Körper mit einem Sekret schützt die abseits abgelegte Brut, die sich früh im Jahr entwickelt. Das verändert auch den Leichengeruch, um andere Aasfresser fernzuhalten.

Nach dem festen Verschließen der Eingänge ihrer Bauten ziehen sich Ameisen ab November in tiefere Nestschichten zurück. Hier beginnt ab 4 °C eine Kältestarre. In kleinen Haufen zusammengeballt warten die Ameisen geduldig auf die ersten warmen Sonnenstrahlen.

Wo das Leben ist, dort ist auch der Tod – das mag morbide anmuten, gehört aber nun einmal untrennbar zusammen. Ein unermüdlicher Aufräumtrupp bewerkstelligt im Garten den Abbau jener Wesen, die an ihrem Lebensende angelangt sind. Große Tiere werden zunächst von Füchsen, Mardern, Krähen, Greifvögeln u. Ä. zerlegt. Die Feinarbeit bis zu den blank geputzten Knochen übernehmen Fliegenlarven und Ameisen. Kleinere Kadaver werden auch von Aaskäfern wie dem Gemeinen Totengräber eingegraben. Neben dem Kadaver legt das Weibchen in einer eigenen Brutkammer die Eier ab. Die Larven werden, bis sie selbst fressen können, vom Käferweibchen gefüttert. Für uns wäre es äußerst unappetitlich, wenn diese Tierarten ihre wichtige Tätigkeit einstellen würden.

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Gartentiere-Klassiker, die alle lieben

Schmetterlinge: Zarte Gaukler, bunte Schönheiten

Die wohl beliebtesten Insekten haben unterschiedlichste Überlebensstrategien für die kalte Jahreszeit zurechtgelegt. Perlmutfalter überwintern als Ei nahe der Futterpflanzen. Raupen schätzen im Winter den Boden oder Verstecke unter der Baumrinde wie der Kleine Schillerfalter. Als Puppe mit der Hälfte aller Schmetterlinge überstehen Schwalbenschwänze die eisigen Temperaturen an Pflanzen- und Gräserstängeln. Als Schmetterling zu überwintern schaffen nur 1 % aller Artgenossen: Tagpfauenaugen etwa in        Winterstarre in Dachböden oder Zitronenfalter, die frei im Efeu abhängen, bis es wieder wärmer wird. Wem es dafür zu kalt ist, der macht sich auf den Weg und fliegt in den Süden, wie der Distelfalter.

Traue keinem Garten, indem kein „Unkraut“ wächst! Schmetterlinge und ihre Raupen lieben „Unkraut“ – und wir alle lieben Schmetterlinge. Ohne „Unkraut“ im Garten, würden unsere Schmetterlinge aber verschwinden. Das Tagpfauenauge, Schmetterling des Jahres 2024, frisst als Raupe an Brennnesseln. Auch die Raupen von Admiral, Kleiner Fuchs und Landkärtchen lieben Brennnesselgrün. Am besten lasst ihr Brennnesseln deshalb an verschiedenen Plätzen (sonnig, halbschattig und schattig/feucht) wachsen und auch über den Winter stehen, denn die Puppen ruhen dort bis zum Wunder der Verwandlung. Denkt beim Gärtnern stets daran: ohne Raupen zu fördern, gibt es keine Schmetterlinge. Mehr Infos über Schmetterlinge: www.naturimgarten.at/schmetterlinge

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Regenwurm & Co: Helferlein unter Tage

Wird es den Regenwürmern in den Wintermonaten von Dezember bis Februar zu kalt, ringeln sie sich zusammen und fallen in eine Art Winterschlaf. Für diese Kältestarre graben sie sich zuvor 40-80 cm tief an einen frostfreien Ort in die Erde hinein, an dem sie keine Nahrung aufnehmen. Auch der Nachwuchs wird dort in Kokons abgelegt und überlebt so den Winter meist unbeschadet. Die Jungtiere schlüpfen erst im Frühling.  Auch unter bodennahen wärmespeichernden Strukturen wie Komposthaufen, Baumstümpfen oder Stauden können sich ganze Kolonien zusammengerollter Würmer finden.

Regenwürmer leben in selbst gegrabenen Röhren und sind nachts aktiv, um organisches Material in den Boden zu ziehen und dort zu verwerten.  Der Regenwurmkot ist bis zu siebenmal nährstoffreicher als normale Gartenerde. Durch ihre Tätigkeit wird der Boden außerdem gelockert und durchlüftet, was sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkt. Unter Tage arbeiten auch unzählige andere Organsimen für unsere Bodengesundheit. In einer handvoll gesundem Boden können zahlenmäßig gesehen mehr Bodenorganismen leben als es Menschen auf der Erde gibt. Schonende Bodenbearbeitung, organische Düngung mit Kompost und Mulchen im Gemüse- und Staudenbeet fördert Regenwürmer und all ihre anderen hilfreichen Kolleginnen und Kollegen.

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Blaumeise & Co: Geflügeltes Orchester

Fettreiche Samen und Nüsse bieten ihnen am Vogelfutterhaus die notwendige Nahrungsergänzung. Das Futterhaus sollte deshalb penibel sauber gehalten werden, um nicht Krankheiten zu verbreiten. Gibt es genügend Laubstreu gehen die Vögel hier auf Suche nach überwinternden Insekten.

Für das Wohlbefinden von Singvögeln wird vielerorts reichlich Bemühung unternommen: Trinkschalen, Badestellen, Futterhäuschen oder Nistkästen können den erwachsenen Tieren dienlich sein, wenn sie regelmäßig mit entsprechender Sorgfalt (!) gereinigt werden. Viel hilfreicher sind aber alte Bäume, heimische Hecken und Staudenbeete mit heimischen Pflanzen. Kohlmeise & Co benötigen nämlich Insekten und Würmer, um ihre Küken zu füttern. Eine durchschnittliche, 11-köpfige Kohlmeisen-Familie frisst vom Schlupf bis zum Ausfliegen der Jungen (Dauer etwa 21 Tage) rund 1,5 kg Insektenmasse. Vögel sind also wichtige Gegenspieler von z.B. Frostspanner- oder Apfelwickler-Raupen - so einfach, effektiv und unterhaltsam kann ökologischer Pflanzenschutz sein!

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Marienkäfer: 7 Punkte im Blattlausführerschein

Wer genau hinsieht kann die überwinternden Insekten in bunter Vielfalt im Ruhemodus entdecken - oft an Fenstern oder im Gartenhaus. Aber auch in Rindenritzen und unter Laub oder Reisig, zwischen Steinen und Mauerspalten verbringen Marienkäfer - häufig auch in Gruppen - die stille Zeit – mitunter mit Frostschutzmittel Glycerin in ihrem Organismus. Eine Glücksache für jeden Naturgarten.

Kleine, sympathische Krabbler, wie der Siebenpunkt-Marienkäfer, gehören nicht nur weil sie Glück bringen in jeden Garten. Sie zählen mit zu den effektivsten Gegenspielern von Blattläusen. Die Marienkäfer benötigen aber im Frühjahr ein bisschen Zeit, um auf die Blattlaus-Schwemme reagieren zu können. Deshalb ist es wichtig, den Blattläusen nicht gleich mit voller Kraft an den Kragen zu gehen. Hat sich das ökologische Gleichgewicht mit ein wenig Geduld unsererseits eingependelt, dann können wir auf die fleißige Mitarbeit der Marienkäfer zählen - bis zu 150 Blattläuse pro Tag vertilgt ein Marienkäfer, eine Marienkäferlarve benötigt für ihre Entwicklung bis zu 800 Blattläuse! Zum Überwintern ist eine gemütliche Laubschicht unter Hecken ideal.

Mehr Infos über die Garten-Helferlein in der warmen Jahreszeit: https://www.naturimgarten.at/newsletter/beitrag/25-gartentiere.html

Igel: „Natur im Garten“ Plakette auf vier Beinen

Dass manche Männchen früher müde werden als die Weibchen zeigen Igel in ihren Winterschlafgewohnheiten: Mitte Oktober pflegen Igelmännchen zu ruhen, während die Weibchen meist mit Mitte November schlapp machen. Dafür wachen diese erst Anfang April auf, während die Männchen die Gärten dann bereits seit Mitte März erkunden. Alle aber brauchen sie einen ungestörten Schlaf. Auch im Herbst aufgepäppelte Igel müssen übrigens schlafen gehen.

Gesunde Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv und haben einen vielfältigen Speiseplan. Auf ihren weitläufigen Streifzügen verspeisen sie allerlei saftige Insektenlarven, „Engerlinge“, Käfer oder Regenwürmer. Weil Igel Winterschlaf halten, müssen sie bis zum Herbst zügig an Gewicht zulegen. Im Siedlungsbereich brauchen Igel deshalb naturnahe Gärten, die ohne chemisch-synthetische Pestizide gepflegt werden, damit sie genügend natürliche Nahrung finden können. Damit sie Zugang zum Garten haben, benötigen sie einen Durchschlupf von mind. 10 x 10 cm an mindestens einer Stelle der Garteneinfassung bzw. des Gartenzauns. Zahlreiche weitere Tipps, um deinen Garten „igelfit“ zu machen, gibt es unter www.naturimgarten.at/igel

Mehr Infos über die Garten-Helferlein in der warmen Jahreszeit: https://www.naturimgarten.at/newsletter/beitrag/25-gartentiere.html

Wir hoffen, dass das kommende Jahr Ihnen viele schöne Naturerlebnisse und unvergessliche Momente mit der heimischen Tierwelt bringt. Wir wünschen Ihnen und allen Wildtieren in Ihrer Umgebung schon jetzt ein gutes neues Jahr. Bleiben Sie gesund und genießen Sie die Zeit in ihrem Naturgarten!

Mehr über Nützlinge finden Sie in der Broschüre „Nützlinge im Garten“.

 

Frohe Weihnachten wünscht das „Natur im Garten“ Team.

Fotos: „Natur im Garten“, Beneš-Oeller, Mayrhofer, Haidler, Lhotka, Haiden, Weber, Brocks, Pixabay, AdobeStock

Margit Beneš-Oeller

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„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333