Tag der grundlosen Nettigkeiten

Auch in Feierlaune?

 

Haben Sie vielleicht am 10. Jänner den Tag der Zimmerpflanze bzw. Tag der Blockflöte versäumt? (Ich letzteres Gottseidank, ich drücke hiermit mein Bedauern an alle Blasmusikfreund*innen aus, den Zimmerpflanzen widme ich mich ohnedies so gut es geht.) Mit dem Tag der grundlosen Nettigkeiten am 17. Februar haben Sie alle Chancen das wieder wettzumachen: Zumindest an diesem inoffiziellen Feiertag einfach einmal nett zueinander zu sein, kann ja so schwer nicht sein.

 

 

Unseren Mitmenschen ein Lächeln oder gut sichtbar ein paar Lachfalten ins Gesicht zu zaubern, gelingt auf ganz unterschiedliche Weise, ob nun mit einem kleinen Präsent oder einer bezaubernden Geste. Ein aufgetauter Beerenmix als Erinnerung an den letzten Sommer, ein Telefonat statt der neuen Netflix -Serie strahlen selbst den missgelauntesten Grumpy Cats ein Lächeln ins Gesicht  und erfreuen auch beharrliche Stimmungskiller.
Jeder positive Gedanke sollte jetzt hinaus in die Welt! Sich vorzunehmen, nur das Positive zu sehen, klappt zur Not auch unter Zuhilfenahme einer rosa Brille – oder mit Hilfe von einer verschenkten Blume. Dazu muss man nicht zum Rosenkavalier mutieren. - Abgesehen von der Schneerose vielleicht, denn gerade die ersten Blütenschätze sind besonders kostbare Geschenke - ob Schneeglöckchen, Winterling, Veilchen oder Leberblümchen.

Sie können es natürlich auch mit Christian Morgenstern halten, der sagte: „Ich habe heute ein paar Blumen nicht gepflückt, um dir ihr Leben zu schenken“. Oder aber Sie pflanzen ein kleines Vergissmeinnicht in einen Kübel und binden daran einen netten Gruß. Geschenke aber sollten gut ankommen und keine Verpflichtungen beinhalten, damit nett wirklich eine Nettigkeit bedeutet.

 

 

Wenig Zuwendung macht Menschen arm. So gehört ins Handy zu starren ganz offensichtlich zu unserer Zeit. Blickkontakt sollten einem zumindest kleine Kinder wert sein, denn diese imitieren schließlich was sie tagtäglich erleben. Wer zwischendurch vom Bildschirm aufblickt oder bewusst einmal ganz darauf verzichtet, wird überrascht werden. Apropos Überraschung: Falls Sie schon einmal den Wiener U-Bahnfahrer erlebt haben, der mit seinen Wünschen für einen schönen Tag zunächst mal für Schockstarre und dann für ausnahmslos positive Reaktionen sorgt, kann ihn sich gleich zum Vorbild nehmen: Die Zeiten sind schließlich schwer genug, so dass jeder freundliche Kontakt aufbauend wirkt. Es heißt es ja: Wie man in den Wald hineinruft, so tönt es auch heraus... Wem zu viel gute Laune Angst macht, kann zumindest seine schlechte ausklammern. Manchmal geht es auch nett. Das bewirkt Wunder - für alle um uns und für die eigene Seele.

 

 

„Ein freundliches Wort kostet nichts, und dennoch ist es das Schönste aller Geschenke.“, schrieb schon Daphne du Maurier. Während in sozialen Medien die Daumen hoch geteilten Likes und Smileys nur so boomen, kommen uns Komplimente im echten Leben  nur sehr schwer über die Lippen. Bevor wir sie selbst bei engen Freund*innen aussprechen, denken wir lange darüber nach und fragen uns, wie sie wohl beim Gegenüber ankommen. Verrückt, schleimerisch oder fragwürdig?  Wer einfach nette und ehrlich gemeinte Worte weitergibt, dem fällt aber kein Stein aus der Krone. Nehmen Sie also vielleicht den heutigen Tag zum Anlassfall, mit Komplimenten nur so ums sich zu werfen… Vielleicht auch zu Ihren Nachbarn, wo ein Guckfenster in der Hecke Kontakt ermöglicht. Natürlich nur in beiderseitiger Absprache. Die Blumen machen schließlich den Garten, nicht der Zaun.

 

Pflanzensamen verschenken

 

In einem Naturgarten fallen immer jede Menge Samen davon an, die einmal gekeimt, in Zukunft die Mensch- und Tierwelt auf die ein oder andere Weise erfreuen werden. Als Geschenk für Bekannte und Freund*innen ist das mitten im Winter eine grundlose, aber durchaus willkommene Aufmunterung. Will man auch einen gänzlich unbekannten Menschen etwas entlasten, bietet sich auch dazu Gelegenheit. Um die Ernährungssituation der Menschen in Krisengebieten zu verbessern, kann man etwa die Caritas dabei unterstützen, vor Ort Obstbäume oder lokal angepasstes Saatgut unter die Menschen zu bringen. Agrarexpert*innen schulen diese in verbesserten Anbaumethoden und effizienter Saatgutvermehrung, um Hunger langfristig zu bekämpfen. Ich koch dich ein, erhält da eine ganz andere Bedeutung. Und nett ist in diesem Sinn nicht die kleine Schwester von Scheiße. Sondern die große Schwester von Glück und Wohlergehen.

 

 

 

Fotos: Benes-Oeller, Brocks, Haiden

Margit Beneš-Oeller

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