Rund und g´sund
Vielfalt um Radieschen
Ihre runde bis längliche Form zeigen die scharfen Knollen meist in rot, je nach Sorte aber auch oben oder unten weiß überhaucht. Seltener sind dagegen gelbe Sorten. Violette Sorten sind definitiv meine persönlichen Favoriten.
Dass sie nach asiatischer Sitte auch gekocht werden können, ist nicht überall bekannt, auch nicht, dass die rauen Blätter sich für Pesto und Smoothies eignen. Wurden Radieschen nicht geerntet und zeigen sie weiße Kreuzblüten, warten Sie einfach noch etwas zu bis sich die knackigen Samenstände bilden. Auch diese sind ein erfrischender Snack, ebenso wie die Sprossen. Das ist die eine Sache, die andere wie Sie sie so weit bringen. Denn mitunter wollen die Kleinen nicht so, wie Sie sich das vorgestellt haben.
Im Dezember werden sie noch im Glashaus vorgezogen. Ab Mitte Februar können die Keimlinge nach draußen kommen oder die Samen ausgesät werden. Das Speicherorgan mit dem weißen Innenleben entwickelt unten eine Wurzel. Nährstoffreiche, mäßig feuchte, vor der Aussaat mit Kompost angereicherte, Böden an sonnigen und warmen Plätzen sagen ihnen zu. Manche Sorten weichen der Sommersonne lieber an halbsonnigen Stellen aus. Empfindlich sind alle Radieschen gegenüber Staunässe. Ist die Erde zu nass, platzen die Knollen, ist es zu trocken, bleiben sie klein und schrumpeln ein.
Mit nur vier bis sechs Wochen nach dem Aussäen erntereif, helfen die schnellwachsenden Pflanzen als sogenannte Markiersaat die trägeren Karotten nicht aus den Augen zu verlieren. Sie machen sich aber auch als Zwischenkultur schnell vom Acker. Die Erntereife verrät sich durch eine intensive Färbung oben an der Knolle. Warten Sie zu lange, verholzen die Knollen.
Schossen die Pflanzen oder sind die Knollen pelzig oder schwammig, ist das auf das Wetter zurückzuführen. Je nach Sorte von März bis September gesät, empfiehlt sich der Anbau in Reihen mit 10 cm Abstand in 1 cm tiefe Rillen. Mit Erde gefüllt, angedrückt und angegossen, finden sie so ein gutes Bett. Das Ausdünnen auf 5 cm Platz zwischen den Pflanzen und gleichmäßige Feuchte garantiert gutes Gedeihen.
An denselben Standort oder aber nach anderen Kohlgewächsen sollten sie erst nach drei Jahren zurückkehren, damit die Pflanzen gesund bleiben. Helle Blätter deuten auf Stickstoffmangel hin, gelbes bleiches Laub auf Mangan- oder Eisenmangel. Radieschen sind relativ empfindlich gegenüber Schädlingen und Krankheiten, was oft auf schlechte Standortbedingungen oder falsche Pflege zurückzuführen ist.
Erdflöhe etwa fressen kleine Löcher in das Laub und schwächen die Knollen. Mulchen Sie die Pflanzen und stäuben Sie bei starkem Befall Steinmehl darüber. Kohlfliegen-Maden beißen sich gerne in die Knollen und hinterlassen Fraßgänge. Kohlweißling-Raupen haben dagegen die ganze Pflanze zum Fressen gern. Gegen beide helfen Gemüsevliese oder -netze, die Sie schon nach dem Keimen über die Pflanzen legen.
In feuchten Wetterperioden und bei Düngung mit frischem Mist kann den runden Kohlgewächsen auch die Rettichschwärze gefährlich werden. Die Pilzerkrankung, die sich durch Sporen im Boden hält, verfärbt die Knollen dunkel und diese werden morsch. Weißen Rost oder Falschen Mehltau zu bekämpfen, lohnt sich wegen der kurzen Kultur kaum. Befallenes kommt auf den Kompost und der Standort wird verändert. Auf geht’s.
Fotos: Benes-Oeller, Streicher, Brocks