Fallen Bilder, Gebilde aus Laub?

Kreatives aus Herbstlaub

 

Gelb- bis rotbunte Blätter segeln und tänzeln durch die Lüfte und sammeln sich am Boden zu raschelnden Hügeln… Außer um hineinzuspringen, durchzulaufen oder herrlich dunklen Laubkompost daraus reifen zu lassen, sind sie auch kreativ wunderbar verwendbar: zum Beispiel für laubverzierte Lampenschirme, Laternen und Windlichter, Kronen oder Körbchen, Bilder und Mobiles. – Es gibt jede Menge Möglichkeiten, die Blätter auch indoor tanzen zu lassen…

 

Pressen oder Wachstauchen statt Knitterlook

 

Für die meisten Einsätze ist es sinnvoll, das Laub vorher zu pressen, da es sich sonst beim Trocknen unkontrolliert einrollt und kräuselt bis knittert. Wenn erforderlich, werden besonders dicke Blattstiel-Enden abgeschnitten und das Laub anschließend einige Tage lang sorgfältig zwischen sauberem Papier (Löschblättern), mit gewichtigen Büchern beschwert getrocknet. Man könnte auch eine eigens hergestellte Pflanzenpresse dafür verwenden. Die Blätter sollten nicht mehrlagig zusammengequetscht, sondern einzeln nebeneinander aufgelegt, ohne Knicke oder Zusammenkleben gepresst werden.

 

 

Für das Aufhängen im Raum - z.B. mit Kluppen an einer Schnur oder als Mobile mit Fäden an einem Zweig befestigt - hat sich das kurze Eintauchen in zerlassenes Wachs bewährt (vorzugsweise Bienenwachs oder weiße Kerzenreste).

 

 

Durch den dünnen Überzug werden die Blätter etwas schwerer und hängen satter, aber immer noch luftig herab, und wenn sie zusammenstoßen, machen sie ein unwiderstehliches, zartes Geräusch. Frisch gesammelte, in Wachs getauchte Blätter halten außerdem fast wie die gepressten Blätter ihre Form und wellen sich kaum. (Wer es ganz glatt haben will, kann sie vorher aber auch pressen.) Selbst ein Jahr später sehen sie zwar etwas blasser, aber immer noch passabel aus.

 

Tierbilder und Mandalas aus Laub

 

Für meine Tierbilder habe ich die Blätter nur aufgelegt und abfotografiert. Außer Laub benötigt man dafür eventuell Kulleraugen (fertig gekauft, selbst zusammengeklebt aus weißen und schwarzen Papierschnipseln oder nachträglich aufgemalt), außerdem Papier und Klebstoff, falls wir doch alles fixieren wollen, um unsere Kunstwerke an die Wand zu hängen.

Die Blätter sollten möglichst unterschiedlich geformt sein - nicht nur auffällig und groß, sondern auch einfach und klein. Von den kleinen Blättern sammelt man am besten jeweils mindestens vier Stück gleich geformte oder ein Vielfaches davon. Außerdem können auch noch einigermaßen flache Samen zum Einsatz kommen, etwa von Linde oder Ahorn.

 

 

Ich habe zum Beispiel die schmalen Blätter der Silberweide verwendet für Beine, Katzenschweif und Co. Die zierlichen, gelben, am Rand gesägten Birkenblätter mit ihrer zugespitzten Rauten- oder Tropfenform machen sich gut als dickere Schnäbel, aufhorchende Ohren, Bauch- oder Rückenflossen. Größere Lindenblätter formen Vogelkörper, Rotbuchenblätter die von Fisch und Maus. Eichenlaub fungiert hier als Eulenflügel, feuerrot verfärbte Blätter des Eisenbaumes (Parrotia) als Fuchsschwanz und Papageienflügel. Als Katzenkopf bietet sich das Blatt des Tulpenbaumes förmlich an. Auch Ahornblätter verschiedenster Herkunft sind vielfach einsetzbar - z.B. die der heimischen Arten, Berg- und Spitzahorn - für ganze Igel, aber auch die vom Silberahorn, Japanischen Fächerahorn oder anderen Arten für exotische Vogel- und Fischschwänze. Und das ist noch gar nicht die ganze Palette. Verwendet wird, was der Garten hergibt. Wer eine vielfältige Landschaft mit Sträuchern, Einzelbäumen und/oder Laubmischwald, einen Park, botanischen Garten oder gar ein Arboretum in der Nähe weiß, kann sich auch schon auf die Socken machen zum Sammeln: was am Boden liegt, sauber und trocken ist - und möglichst abseits der üblichen Hunderouten. – Oder es segelt uns direkt in die Hände… Gepresst und vor uns ausgebreitet, gibt es jede Menge weitere Inspirationen…

Auch kurzfristig zu Mandalas aufgelegte (oder geklebte) Blätter können das Herz erwärmen. Solch kreisförmige, aus Formen und Mustern symmetrisch aufgebaute Bilder sind eine Idee aus dem alten Indien. Auf dem folgenden Foto kamen gelb-grün gestreifte Brombeerblatt-Einzelteile auf rosa Papier zum Einsatz, das feuerrote Laub vom Eisenbaum rechts daneben auf Hellblau, darunter gelb-braun gestreiftes vom Gelbholzbaum und Blatt-Teile der Blasenesche in leuchtendem Gelb.

 

 

Mandalas gefallen nicht nur Kindern, sondern können auch Erwachsene angenehm entspannen. Der Herbst bietet vielfältige Möglichkeiten kreativ zu sein…

 

 

Fotos: Margit Beneš-Oeller, „Natur im Garten“

Anna Leithner

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