Dirndln

Naschhecken für Feinschmecker & Co

Wenn jetzt die Dirndln (Cornus mas) mit ihren ungewöhnlichen Früchten ins Auge stechen, ist es nicht nur Zeit für eine nähere Betrachtung sondern auch für neue Geschmackserlebnisse...

Wer sich bei der Gartenplanung vom großen Wildobstsortiment inspirieren lässt, kann schon bald direkt hinter dem Haus auf kulinarische Entdeckungsreise gehen. Zu den Wildobstpflanzen, die zierend wirken und gleichzeitig pflegeleicht sind, zählt die Kornelkirsche. Gut, dass die Pflanzen auch mit längeren trockenen Phasen im Sommer gut zurechtkommen.

Die Dirndl oder Kornelkirsche kann alle Raum bildenden und gestalterischen Funktionen übernehmen, soferne man ihr genügend Zeit dazu lässt. Für einen Kornelkirschen-Bogen wie etwa bei Schloss Mühlbach oder in den meterhohen Barockwänden des deutschen Schlosses Würzburg konnten sie seit der Barockzeit - immerhin über Jahrhunderte - in ihrer vollen Pracht herangezogen werden. Auch für einen Hochstammbaum sind wohl mindestens 40 Jahre anzudenken. In kleineren und auch kleinsten Gartenanlagen ist mitunter die Flechtform zu finden, die sehr schnittverträglich ist. Weil sie ihre Blüten und Früchte sehr nah am Stamm trägt, trotzen sie den Schnittmaßnahmen.

Aus den gelben, sich früh sich im Jahr zeigenden Blüten, entwickeln sich über den Sommer bis zum Frühherbst die schmackhaften Vitamin C- haltigen Früchte. it attraktiven Blüten, mit Blatt- und Fruchtschmuck ist sie damit auch ganzjährig schön. In Gruppen oder als Hecke gepflanzt ist der heimische Wildstrauch deshalb ein beliebtes Vogelschutzgehölz.

Mit ihrer frühen und nektarreichen Blüte werden Kornelkirschen gern von Bestäuber-Insekten besucht und wichtig für sie, was die sich etwas später zeigende Forsythie für sich wahrlich nicht in Anspruch nehmen kann.

Kornelkirschen sind zwar selbstfruchtbar. Eine zweite Sorte dazuzusetzen verspricht in jedem Fall mehr Fruchtertrag. Vor allem dann, wenn mehrere Exemplare in der Nähe stehen. Dabei ist es vorteilhaft, Zuchtformen und die Wildformen zu mischen.

Der Dirndlstrauch war immer wieder der Selektion durch den Menschen ausgesetzt. Heute zeigt er dementsprechend Früchte in unterschiedlicher Form und Farbintensität. Da gibt es gelbe Varietäten, wie z. B: die Sorte `Yellow´.

Kleine, 2-3 cm lange elliptische Früchte zeigt die Wildform. Sie sind unreif stark gerbsäurehaltig. Erst wenn sie schwarzrot gefärbt, weichhäutig und sehr saftig zu Boden fallen, sind sie vollreif. Da sie rasch gären, ist ein tägliches Aufsammeln und Verarbeiten empfehlenswert. Dazu eignet sich eine unter den Strauch gelegte Plane oder ein feinmaschiges Netz.

Johann Lischka, früherer Lehrer in der Gartenbauschule Schönbrunn, hat vor gut 40 Jahren die `Jolico´ herausgezüchtet. Sie bringt große ovale, schwarzrote, herb säuerliche Steinfrüchte hervor. Heute ist die `Schönbrunner Gourmetdirndl´ eine freudespendende Weiterentwicklung, die nicht nur süß und vollmundig schmeckt, sondern auch sehr große Früchte liefert.

In Kirchberg an der Pielach und rund um den Steinschaler Hof können Sie die „Oliven des Nordens“, die in Salz eingelegt werden, sauer oder süßsauer bzw. auch mit Kräutern gewürzt verkosten oder viele andere Schätze wie Marmelade, Säfte oder Likör kulinarisch erkunden. Nichts wie auf ins Dirndltal, heißt es denn auch im Oktober zum beliebten Dirndlkirtag zu Ehren der Dirndln.

Fotos: „Natur im Garten“, Beneš-Oeller, Buchinger, Martina Schafranek

Margit Beneš-Oeller

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