Die Geschichte der Paradeiser
kurz und knackig
Die Paradeiser oder auch Paradiesapfel (Solanum lycopersicum) ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse und daher eng verwandt mit Kartoffeln, Paprika, Melanzani, aber auch mit giftigen Vertretern wie Tollkirsche, Tabak und Engelstrompete. Das Ursprungsgebiet liegt Mittel- und Südamerika. Dort wurden die Tomaten von den Maya und anderen Völkern etwa 200 v. Chr. bis 700 n. Chr. als „Xītomatl“ oder kurz „Tomatl“ kultiviert. Vermutlich ab 1500 durch Columbus, kam der Paradiesapfel nach Europa.
Erste europäische Beschreibungen der Pflanze stammen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem aus Italien. Im 17. und 18. Jahrhundert waren Paradeiser in Europa vor allem als Zierpflanze bekannt. 1719 wird jedoch in ersten Büchern erwähnt, dass die Früchte in Italien gegessen werden. Die italienischen „Pomo d'oro“ übersetzt „Goldäpfel“ lässt auf zunächst gelbe Sorten schließen.
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts benennen Aufzeichnungen den Einsatz in der britischen Küche als alltäglich. Um 1900 wurde der Paradeiser auch in Deutschland als Lebensmittel populärer und auch auf Wiener Märkten gab es die ersten Paradeiser. Erst nach 1945 aber verbreiteten sie sich in Österreich im großen Stil. Aufgrund des verbreiteten Widerwillens gegen Unbekanntes und durch rauere klimatische Bedingungen in den Alpen, verbreiteten sich gerade in den westlichen Bundesländern Österreichs Paradeiser erst in den 1950er Jahren und später. Heute essen Österreicher pro Kopf und Jahr unglaubliche 29 kg der vielfältigen Früchte.
„Paradeiser oder Tomaten?“
Aussaat
Von Mitte März bis Mitte April ist die perfekte Zeit um neue Paradeiserpflanzen im Innenraum vorzuziehen. Weil die Tage dann bereits wesentlich länger und heller sind, bilden die Jungpflanzen keine langen Triebe aus. Sie sind kompakter und daher auch robuster bei der Auspflanzung. Wichtig ist die Aussaat in feuchte, ungedüngte Anzuchterde und das leichte Überdecken mit feiner Anzuchterde, weil Paradieser Dunkelkeimer sind. Regelmäßig die Erde angießen, sodass diese angenehm feucht, aber nicht nass ist. Die Anzuchtschale anschließend mit einem Plastikdeckel abdecken und im Dunkeln an einem warmen Ort bei ca. 25°C ein bis zwei Wochen keimen lassen. Danach die Saatschale ans Licht stellen und an einer kühleren Stelle weiter wachsen lassen.
Pikieren
Sobald die Pflänzchen zwei bis drei Laubblätter ausgebildet haben, werden sie in Einzeltöpfe aufgeteilt. Die Pflanzen sollten so tief gepflanzt werden, dass die Keimblätter gerade noch aus der Erde ragen. Das stärkt die Wurzelbildung und damit die Pflanzen. Bei ca. 20°C und viel Licht können die Pflänzchen nun weiterkultiviert werden.
Auspflanzen
Die vorgezogenen Pflanzen können ab Mitte Mai oder laut Bauernregel nach den Eisheiligen (11. bis 15.Mai) ausgepflanzt werden. Dazu ist ein Abstand von ca. 70 cm empfehlenswert. Außerdem sollten die Jungpflanzen so ins Beet oder den Topf gepflanzt werden, dass der Wurzelballen um ca. 5 bis 10 cm überdeckt werden kann. Am eingegrabenen Stamm können sich so weitere Wurzeln bilden und dadurch die Pflanze optimal versorgen. Natürlich nach der Pflanzung gießen und den Boden mulchen.
Standort
Vollsonnig, luftdurchlässig; krümlige, lockere, gut gedüngte Gartenerde.