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Zukünftige Winterschätze

Für frische Ernten

 

In unseren Gärten reifen schon jetzt wahre Vitaminbomben für den Winter heran. Eine gesunde Ernährung ist schließlich das A und O, um unser Immunsystem gegen Viren und Bakterien zu rüsten. Salate als Wintergemüse lassen sich da ideal zusammen mit frischen Sprossen in den Speiseplan integrieren. Im winterlichen Schlaraffenland dürfen sie nicht fehlen.

 

 

Kopf-, Pflück-, Eis-, Batavia-, Roma- sowie Stängelsalat zu überwintern, ist heute fast in Vergessenheit geraten. Sorten, die sich für die Winterernte bis weit in das neue Jahr bestens eignen, sind Kopfsalate (bis -10 °C), raschwüchsige Multileaf, Romana-, und Spargelsalate. Die Pflanzung im Spätsommer ist eine gute Alternative zum Auspflanzen im Frühling. Langsames Abhärten an die kalte Zeit ist später wichtig, damit sie gut überleben. Bei Frost bilden sich innerhalb und außerhalb der Zellen Eiskristalle. Abdecken mit Vlies hält besonders kalten Wind und Schnee fern. Zartes Hantieren und langsames Auftauen sind für den Härtefall dann das Gebot der Stunde. Zu den lohnenden Winterkopfsalaten gehören spezielle Sorten: `Neusiedler Gelber Winter´ helle, zarte Blätter, ,`Winterkönig´ hell, leicht rötliche Zeichnung, , `Winterbutterkopf´ gelblich feste Köpfe, `Brauner Winter´ (‘Brune d’hiver’) braunrot, `Winterhäuptel´ rot-grün, lockere Köpfe, `Grosse blonde d’hiver´ gelbgrün, blasig, gewellt, `Merveille des quatre saisons´ intensiv rotbraun, lockere Köpfe, `Zimska Salata´ lockere Köpfe, `Wiener Kräften´ blasig gewellt, `Unikum´ rötlich gerandet.

 

 

Zichorienvielfalt

Aus der Gewöhnlichen Wegwarte (Cichorium intybus), auch Zichorie genannt, wurden Endivien und Chicorée, Radicchio, Wurzelzichorie und Zuckerhut (Fleischkraut) kultiviert. Diese Vielfalt - mit oft herber Note - hat ab dem Herbst ihren späten Auftritt: Mit zartgelben Spitzen gehört Chicorée zu den beliebtesten Salaten - ob roh im Salat, gratiniert aus dem Ofen oder als fein-herber Begleiter zu warmen Speisen.

 

 

Radicchio passt mit seiner bitteren Note gegrillt zu Käse oder Chutney und schmeckt auch köstlich auf Pizzen. In Streifen geschnitten kommen Endivien In den Salat, in südlichen Landen werden sie auch gedünstet.

Damit sie auf tiefgründigen, humosen Boden an windgeschütztem, sonnigem Standort gut keimen, sollten die Temperaturen sogar nicht über 20 °C steigen, sonst besteht die Gefahr, dass sie schießen, um Samen auszubilden. Besonders die Mischkultur mit Fenchel und Kohlgewächsen lieben sie. Jungpflanzen werden so flach wie möglich mit 30 cm Abstand gepflanzt. Damit sie Köpfe ausbilden, müssen sie dabei „wackeln" – sie sollten also nicht zu tief sitzen.

 

 

Von Haus aus bleiche Sorten (`Bubikopf´, `Diva´) brauchen weniger Zuwendung als nicht selbst bleichende Sorten, deren Köpfe bei trockener Witterung etwa 10 Tage vor der Ernte zusammengebunden und gebleicht werden können. Regnet es, besteht bei solch dichter Packung Fäulnisgefahr. Herbstendivien wie Escariol vertragen bis minus 5/6°, Frisée bis minus 3°. Frisée-Sorten sind zwar weniger bitter, durch Regen aber stärker gefährdet für Pilzkrankheiten. Mit einer Vliesdecke vertragen sie ebenfalls minus 10°. Falls Schwarzpappeln in der Nähe stehen, können Endivien der Winterwirt für Wurzelläuse sein. Für den Herbstanbau im Frühbeet eignen sich selbstbleichende, nässeunempfindliche Winterendivien (`Bubikopf 2´, `Wallone Frisee´). Sie werden ab Anfang August ausgesät und übersiedeln mit ihren ersten sechs Blättern ins Frühbeet. Gegen Frost sichert man dieses seitlich mit Laub oder Heuballen, oben mit Luftpolsterfolie u.ä.. Lüften Sie, wann immer es möglich ist.

 

 

Auf den Geschmack der willkommenen Blätter wirkt sich die Kälte unterschiedlich aus: Mangold wird dabei etwas fasriger.

 

 

Kohlgewächse wie Kohlrabi oder Grünkohl dagegen schmecken zarter und süßer. Aus den Wintergemüsen stechen sie besonders hervor: Asiasalate wie Pak Choi vertragen kühlere Temperaturen bestens. Sie überzeugen mit pikanten Aromen, attraktiven Blättern und einem unkomplizierten Anbau. Breitwürfig ausgesät ist die Ernte schon nach wenigen Wochen möglich. Die wie Schnittsalat geernteten bunten Blätter bieten ein mild-würziges bis pikantes Aroma. Wenn Sie die Blätter nicht zu tief schneiden, ist auch eine mehrmalige Ernte möglich. Würziger Grünkohl wird durch einige Frostnächte ebenfalls süßer. Ob gekocht, gebraten, gedämpft oder roh als Salat zubereitet – mit Früchten schmeckt er auch als grüner Smoothie. Chinakohl lässt sich roh als Salat zubereiten oder als delikates Gemüse.

 

 

Ob als Feldsalat, Vogerlsalat oder mitunter als Rapunzel bekannt, ist er nicht nur im Märchen relevant: Die kleine, relativ anspruchslose Wunderpflanze verträgt Minusgrade bestens und auch was den Boden betrifft, ist sie ideale Nachkultur für abgeerntete Gemüsebeete. Im Freiland ab Mitte Juli direkt in den gelockerten Boden dünn gesät, beträgt der Reihenabstand 15 cm. Der Samen sollte mit Erde in der Größe des Samendurchmessers abgedeckt werden, die bis zur Keimung feucht gehalten wird. Das Vitamin C–reiche Baldriangewächs und ist im Frühling auch ein dekorativer Blüher, der Vergissmeinnicht ähnelt.

 

 

Wenn wir die erwartete unwirtliche Jahreszeit schon jetzt mit diesen Vital- und Mineralstoffen aufwerten, kann uns auch der härteste Winter nichts mehr anhaben und wir können fit in den nächsten Frühling starten.

 

 

Fotos: Benes-Oeller, Brocks

Margit Beneš-Oeller

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