Gartengeschichten

Voll entflammt

Von Lagerfeuer bis Feuerschale

Feuer begleitet den Menschen immer schon. Als subtile Erinnerung an vergangene Zeiten übt dieses Element im Garten neben Wasser eine besondere Faszination aus.

Wenn wir im Freien wohnen, wenn ein Picknick zum Verweilen und Genießen einladen soll, gehört Feuer mit zu den stimmigsten Gestaltungselementen. Ob züngelnde Flammen oder noch lodernde Glut: Schon ein einfacher Steinkreis gibt einer offenen Feuerstelle einen sicheren Rahmen und wird der wärmende Mittelpunkt jeder geselligen Gartenrunde und für Freunde und Familie schnell ein heimeliger Platz. Ein abnehmbarer Grillrost vereinfacht das Zubereiten von Speisen, will man nicht auf Steckerlfisch und Stockbrot reduziert bleiben. Im Garten werden schon solch einfache Feuerstellen zum fixen Treffpunkt.

 

Behelfsmäßig können auch Steinplatten zum Kochen von kulinarischen Genüssen genügen, was dem Ganzen eine steinzeitmäßige Note verleiht. Feuer im Garten ist stets ein sehr einfaches, jedoch effektvolles Mittel, um in sternenklaren Nächten einen Weg durch den Garten zu markieren. Das anheimelnde, warme Leuchten versetzt uns in gute Stimmung, wenig Rauchentwicklung einmal vorausgesetzt.

 

 

Die Freude am Leben draußen kann beim Einrichten eines Essplatzes im Freien auch völlig unabhängig vom eigens errichteten Höfen oder Terrassen passieren. Wenn Tisch und Stühle an einen passenden Ort – vielleicht malerisch unter Obstbäumen platziert werden, genügt das oft schon. Für alles andere sorgen die Speisen und gute Gespräche. Versenkte Feuerstellen von Trockensteinmauern umgeben, vervollständigen diese idyllischen Szenerien. In einer 30 cm tiefen runden Grube, die außen 100 -120 cm fasst, kommt dafür unten Lava-Mulch oder Kies, darauf können Ziegel- oder Pflastersteine mit etwas Kies dazwischen einen fixen Rand zu Rasen oder zu Wiese bilden. Schwenkgrill oder Gulaschkanonen laden hier zum Stelldichein. Die magische Anziehungskraft hat Feuer auch auf Kinder, die am Feuer deshalb nie unbeaufsichtigt bleiben sollten. Auch Feuerkörbe brauchen deshalb solch einen sicheren Stand. Selbst wenn sie aus feuerfestem Gewebe gemacht sind.

 

 

Verbrannt wird nur gut getrocknetes, unbehandeltes Holz. Laubbäume enthalten selten Harz und sprühen so kaum Funken. Auch Buchenholz bringt eine langanhaltende Glut. Der Versuchung gleich ein paar Gartenabfälle mit zu entsorgen sollten Sie widerstehen, denn das sorgt nicht nur für Rauch sondern ist auch verboten.

 

 

Will man das Gartenleben organisierter gestalten, dann dürfen eigene Grill-Einrichtungen als kurz- oder langfristiger Mittelpunkt einer Gartenterrasse im Sommer nicht fehlen. Auf dem Markt gibt es dazu verschiedenste transportable Formen von Kugel- bis Elektrogrill, an denen sich meist die Herren der Schöpfung im interessierten Gespräch finden.

 

 

Ein echter Klassiker ist ein Lehmofen. Aber auch ein aus Ziegel oder Steinen gemauerter rustikaler Grill oder Grillecke ist eine Anschaffung wert und passt in jede Umgebung. Schon in den späten 50-er Jahren musste er natürlich so geplant und gebaut sein, dass er ebenso wie ein Küchenherd bestens funktioniert. Wollen Sie mehr Farbe ins Gartenleben bringen, dann harmonieren bunte Kacheln mit Holz von Pergola, Essplatz und Fronten. Ein entsprechend großer Bereich für das Grillgerät, für die Verwahrung von Holzkohle und Koch- wie Servierutensilien dürfen dabei nicht fehlen. Aktiv dient ein Grill als Sichtschutz. Worauf Sie auch hier achten müssen, ist die vorherrschende Windrichtung, damit möglicher Qualm nicht ins eigene Haus oder das der Nachbarn oder auf den Sitzbereich getrieben wird. Nicht vergessen darf auch darauf, dass rund um den Grill ausreichend Platz für Koch und Köchin wie für die Gäste bleiben muss. Aber auch nicht zuviel, damit Sie an kühlen Spätsommer- oder Herbstabendenden den wärmenden Bereich um die Holzkohlen länger nutzen können. Anrichteflächen, die seitlich an die Grillfläche anschließen, sind nicht nur praktisch, sondern sehen auch schön aus, wenn sie mit Tellern und Schüsseln, Gläser und Flaschen zugestellt werden. Besser jedenfalls als leere Gläser und Tassen spätabends in den Pflanzbeeten suchen zu müssen.

Ein Grill nicht kleiner als 100 x 50 cm ausfallen, damit selbst eine größere Gästeschar nicht auf den Grillgenuss warten muss, während andere bereits essen. Der Grillrost kam in einer Ziegelwand gut verankert werden. Ein Behälter für die Holzkohle darunter, der leicht herausnehmbar ist, erleichtert das Sauberhalten. Ca. 1 m² Arbeitsplatte sollte eingeplant werden. Die Gesamthöhe muss auf die Körpergröße von Koch und Köchin abgestimmt werden. Arbeitsplatten in der Küche sind ein gutes Maß dafür. Stauraum für Werkzeug und Küchengeschirr und eine Arbeitsfläche, ohne selbst allzu viel Raum in Anspruch zu nehmen, geben Schränke unter den Arbeitsplätzen. Auch der Holzkohle-Vorrat kann hier trocken gelagert werden - am besten hinter wasserfesten Holztüren. Ein elektrische Außensteckdose und etwas Licht dürfen nicht fehlen. Baut man heute eine stabile Terrasse und weiß noch nicht, ob später an einer Stelle eine Beleuchtung oder elektrisches Equipment gebraucht wird, ist eine Leerverrohrung zu empfehlen. Selbst auf wassergebundenen Decken oder Natursteinterrassen ist eine solche sinnvoll. Da das Ganze ein oft stattliches Gewicht erreicht, sollte die solcher Außenkamin nur auf gut befestigten Terrassen oder einem eigenen Fundament oder einer Gussbetonplatte gebaut werden - als wirkungsvoller Schutz gegen Rissbildungen.

 

 

Wo in vielen Kulturen Garküchen von Straßen Händlern beliebte Treffpunkte darstellen, werden im Garten Outdoorküchen immer beliebter. Was früher eine Indoorküche mit direktem Zugang in den Garten war, wird heute oft nach außen verlegt: Eine Küche im Freien ist eigentlich ja nur für wärmere Klimazonen sinnvoll. Aber schon meine Verwandtschaft im kühlen Norden nützt jedes laue Lüftchen draußen um es mit wattierten Jacken geschützt gebührend zu zelebrieren. Eingefleischte Frischluftfans müssen auch ideenreich sein, wenn sie vermehrt draußen sein wollen: Ein geschütztes Dach, raumhohe Glastüren schirmen die Kälte im Bedarfsfall komplett ab. In Gärten hierzulande sorgen so immer öfter fix eingebaute Gartenküchen, oft mit einer strengeren architektonischen Note versehen, für ein modernes Ambiente. Ob in Komplettausstattung mit Ofen, Spüle und Kühlschrank unter einem schützenden Dach oder als moderner Designergrillbereich, immer sind Gaumen und Herzen leidenschaftlicher Barbecue-Fans davon erfreut. Die frischen Kräuter zum Grillen kann man gleich daneben in Töpfen anbauen.

 

 

Im Sonnenschein können Sie auf die Kraft der Sonnenstrahlen setzten – in Form eines Solarkochers. Mit der gebündelten Kraft wird im Nu alles gar.

 

 

Ab Einbruch der Dämmerung dienen heute außerdem verborgene Gaskartuschen für dramatische und knisternde Feuerspiele. Auch auf so mancher Dachterrasse sorgt solch ein Gasgrill oder ein Pelletsgrill für den Lagerfeuer-Effekt. Und wenn Sie sich auf Holzpflöcken rund um dieses minimalistische Lagerfeuer gruppieren und bei Speis und Trank alte Geschichten im hellen Schein zum Leben erwecken, dann schließt sich der Kreis.

 

Fotos: Benes-Oeller, Haiden, Leithner, Streicher

 

Margit Beneš-Oeller

Schon Entdeckt?

Der Stahlblaue Grillenjäger

Das nenn‘ ich eine Wespentaille!

Mehr als zierend

Obstbäume als Blickfang

Teilen | Drucken | Senden