Essbares aus dem Garten

Sprossen & Microgreen für's Fensterbrett

Gesundes Grün auch fürs schattige Platzerl

 

Das allbekannte Superfood hat ganzjährig Saison, ist das perfekte Indoor-Gemüse und in Zeiten wie diesen ein kleines Stückchen Selbstversorgung.

Unglaublich, aber in den winzigen Sprossen sind mehr Nährstoffe enthalten, als in dem ausgewachsenen Gemüse! Diese kleinen Kraftpakete enthalten viele essentielle Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien.

Microgreen ist lediglich ein späteres Wachstumsstadium der Sprossen. Weil es statt auf Wasserbasis auf Substrat bis zu 10 Tage länger angebaut wird, bildet es mehr Pflanzenteile aus und ist später oft geschmacklich intensiver und enthält mehr Chlorophyll.

Farbenfroh mit intensivem Geschmack

 

Sprossen kann man generell roh essen, einige wenige muss man vorher kochen oder blanchieren. Mit Feuer und Farbe peppen sie Kalt- und Warmspeisen auf und können auch in Shakes oder getrocknet verwertet werden!

Rettich-, Brokkoli- und Senfsprossen bringen Schärfe ins Geschehen. Leinsamen, Bockshornklee, und Linsen schmecken pikant und Sonnenblumenkerne, Kichererbsen und Sojabohnen eher nussig-süßlich.

 

 

Rettich-, Brokkoli- und Senfsprossen bringen Schärfe ins Geschehen. Leinsamen, Bockshornklee, und Linsen schmecken pikant und Sonnenblumenkerne, Kichererbsen und Sojabohnen eher nussig-süßlich.

Microgreen von Mangold, rotem Amaranth, rotem Kohlrabi & Radieschen bringen Farbe auf‘s Teller.Man kann Sprossen auch mal trocknen, dann am besten im Schnellverfahren im Dörrgerät. Einfrieren sollte man sie nicht

„Achtung, fertig, Sprosse, los!“

 

Sprossen ziehen ist ganzjährig möglich und eigentlich kinderleicht!

Wie auch das erwachsene Gemüse haben schon deren Keimlinge unterschiedliche Ansprüche und Anbaumethoden: Feuchtigkeit (Einweichzeit), Licht (Licht-/Dunkelkeimer), Standort und mittlere Temperatur sind entscheidend. Bio-Keimsaatgut aus dem Handel ist extra für die Sprossenzucht produziert, ist nicht chemisch behandelt und hat eine hohe Keimrate.

Und so geht’s

 

Für die Anzucht vieler beliebter Keimsaaten eigenen sich das Kressesieb oder das Keimglas. Beides lässt sich als DIY-Projekt aus einem alten Küchensieb und Altglas auch selber basteln. Welche Keimmethode geeignet ist hängt davon ab, ob man schleimbildendes Saatgut (z.B. Kresse, Rucola, Senf) verwendet – siehe Verpackung.

Bio Keimsaatgut kaufen

Passende Keimmethode wählen (Sieb, Glas, Gerät, Automat)

Samen waschen

Samen einweichen (Einweichzeit beachten!)

Samen gleichmäßig im Keimgerät verteilen

Keimgerät im indirektem Licht platzieren

Morgens und abends mit frischem Wasser spülen

Pünktlich ernten

Tipp: Das Saatgut am Kressesieb die ersten 2-3 Tage mit einem Teller abdecken und so feucht halten, erst dann ans Fensterbrett stellen.

Manchmal werden die pelzig-flaumigen, weißen Faserwurzeln der jungen Sprossen und Microgreen mit Schimmel verwechselt. Geruchsprobe: Schimmel riecht modrig!

 

„Kleineres Saatgut (Lichtkeimer) wird kürzer eingeweicht und größeres Saatgut (Dunkelkeimer) länger“

Und das Microgreen?

 

Für die Anzucht von Microgreen braucht es schon etwas mehr: Substrat (z.B. Bio-Anzuchterde, Hanffasern oder Kokosfasern), Anzuchttopf mit Abflusslöchern, Untersetzer und eine Sprühflasche.

Die Samen werden wie bei der Sprossenanzucht vorbereitet und direkt auf das Substrat verteilt, angedrückt und vorsichtig mit der Sprühflasche angegossen. Bei einer Idealtemperatur von 18 - 22° C wird das Microgreen 2-4 Tage dunkel abgedeckt und danach hell gestellt.

Nach ca. 10 Tagen können die oberen Pflanzenteile mit einer Schere geerntet werden.


Ganz wichtig: Sprossen und Microgreen nicht in die pralle Sonne stellen! Die Ernte am besten frisch genießen oder einige Tage im Kühlschrank aufbewahren.

 

Hände waschen!

 

Hände waschen ist nicht nur in Zeiten von COVID19 angebraucht, auch bei der Anzucht von Sprossen und Microgreen ist Sauberkeit das oberste Gebot! Utensilien immer reinigen und die Samen nicht mit ungewaschenen Händen berühren um Schimmel und Bakterien vorzubeugen!

 

 

Fotos: Martina Wappel

Gastautorin Martina Wappel

Schon Entdeckt?

Sommergemüse

Ab ins Glas!

Altehrwürdige Riesen – Teil 1

Baumalter bestimmen oder auch nicht

Kiesgärten ohne Grauen

Füllhorn oder Wundertüte?

Teilen | Drucken | Senden