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Schleimspur durch den Garten

Mit welchen Pflanzen Schnecken beinahe zu Freunden werden

 

Schade, dass uns die Roten „Spanischen“ Wegschnecken in ihren Geschmacksvorlieben so ähnlich sind. Fangen lassen sich die ungeliebten schleimigen Kriechtiere am leichtesten in Schlupfwinkeln unter Brettern, wo Sie diese in sonnigen Stunden gut einsammeln können.

 

 

Mulchmaterialien wie mineralischem Splitt, Flachsschäben oder Hanfhäcksel, und für Schnecken riesigen Eierschalen-Bergen gehen sie eher aus dem Weg. Besonders organische Mulchmaterialien kleben an ihrem Bauch fest, was ein Weiterkommen erschwert. Mich erinnert dies an feuchte Lehmerde, die mich in Kindertagen gut 10 cm größer werden ließ, wenn sie unter den Schuhen klebte. Die neuere Methode Glaswolle in den Beeten zu verteilen, rächt sich spätestens, wenn Ihre Hände auf die Fasern stoßen.

 

 

Eine Investition für die Zukunft ist neben einem Wassergraben ein Metall-Schneckenzaun in Form einer nach außen gewendeten Eins, bei der eine kleine Gegenkante ein Überklettern unmöglich macht. Achten Sie darauf, dass Sie keine ungesiebte Komposterde hinter den Zaun bringen Denn auf dem Komposthaufen verrichten Schnecken nicht nur wichtige Raspelarbeit, sondern hinterlassen ihre Eier mit besten Entwicklungsmöglichkeiten. Auch der Tigerschnegel ist hier zu finden, er hat mehr Gusto auf Schneckeneier und fast zersetzte alte Pflanzenfasern und stürzt sich meines Wissens nicht auf unsere Blütenschätze.

 

 

Weil der Schnecke Blut auf Kupfer basiert und sie nicht unter Eisenmangel leidet, wie unsereins, kann Eisen 3-Phosphat Schneckenkorn in besonders gefährdeten Arealen verwendet werden, sinnvoller Weise zu einem Zeitpunkt, wenn die Schnecken noch winzig sind und ein Korn pro Schnecke ausreicht für einen sanften Abgang – im März. Nützlinge wie der Igel als Säugetier bleiben davon ungefährdet. Anders schaut es mit Gehäuseschnecken oder Asseln Aus, die dem Mittel ebenfalls zum Opfer fallen. Auch der Tigerschnegel hat unter dem Pestizid zu leiden.

Es gibt in der großen Vielfalt einige Pflanzen, auf die Schnecken so gar keinen Appetit haben. Steht allerdings nichts anderes zu Verfügung, greifen sie in ihrer Not auch auf diese zurück. In der Not frisst der Teufel Fliegen, oder?

 

 

Ungern gefressen werden Stachelnüsschen, nette Bodendecker, die wie Günsel ebenfalls flach vor sich hin kriechen. Auch Frauenmantel ist für Schnecken nicht der Reißer. An trockenen Standorten bleiben Katzenpfötchen und Ochsenauge von ihnen verschont. Die Gänsekresse und Grasnelke stehen ebenfalls nicht auf ihrem Speiseplan.

 

 

Auf schattigen, selbst feuchteren Plätzen sind Astilben und Elfenblumen, Himmelsleiter und Immergrün, Purpurglöckchen und Storchenschnäbel, Schneerosen und Nieswurz, Sterndolden sowie Waldsteinien gut aufgestellt.

 

 

Würzige Heiligenblumen, Indianernessel, Malven, Oregano, Nelken und Thymian sind dagegen im Kräuterbeet so gut wie sicher. Besonders stachelige Stauden wie Mannstreu stehen ebenso nicht auf der gefährdeten Pflanzenliste wie durch Haare vor Fraß geschützte Edelweiß, Lavendel, Königskerzen oder Wollziest. Auch Farne und Gräser schmecken den Weichtieren im Allgemeinen nicht.

Im Prachtstaudenbeet werden Ehrenpreis und Nachtkerzen, Pfennigkraut und Phlox, Taglilie und Taubnessel, Sedum Arten wie der Sonnenhut Rudbeckia fulgida `Goldsturm´ meist verschont. Gut so, denn wenn es dunkel wird im Garten, dürfen die Schnecken dann auch ohne Gift getrost wieder auf ihrer Kriechspur unterwegs sein…

 

 

 

Fotos: Benes-Oeller, Haiden, Brocks, Weber

Margit Beneš-Oeller

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