Frühling

Groß und stark werden

Dahlien und Sonnenblumen vs. Schnecken

Manche Pflanzen haben Schnecken zum Fressen gern. Zu ihren Lieblingsspeisen, so scheint es zumindest, zählen Dahlien und Sonnenblumen. Kein Wunder- auch uns Menschen munden deren zarten Blütenblätter.

Wollen Sie Sonnenblumen zu einem guten Start verhelfen, beginnt hier die Aussaat frühestens ab dem späten März. Helianthus annuus wachsen anfangs krautig und später verholzend, was den Schnecken sichtbar Unfreunde bereitet. Einfachblühende Sorten entwickeln sich bis zu 2,5 m, manchmal 4 m Höhe, es gibt aber auch Zwergsorten mit bis zu 1/2 m Höhe. Gefüllte Sorten erreichen meist nur 80- 100 cm, sind aber für die Insektenwelt nicht sinnvoll.

Ob später nun (hell)gelb, bronze oder braunrot blühend - sie alle werden bei 15 °C direkt in Töpfe mit 10 – 20 cm Durchmesser gesät - alleine oder bei kleinen Sorten zu dritt. 2 cm tief kommen die Sonnenblumenkerne in normale Gartenerde. Der Vorteil gegenüber Anzuchtschalen liegt darin, dass sie nicht mehr vereinzelt werden müssen. Nach dem Keimen nach etwa ein bis zwei Wochen bleiben sie möglichst bei 12-15 °C am sonnigen Standort, bis Sie die bei guter Wasser- und Nährstoffversorgung erstarkten Pflanzen nach den Eisheiligen Mitte Mai auspflanzen können.

Auf schneckenfreien Flächen im Freiland können Sie die Amerikanerinnen ab April aussäen- etwa dort, wo sie den Boden besonders tief durchwurzeln und Nährstoffe aufnehmen sollen. Idealerweise auf Flächen, wo später vielleicht eine Wiese wachsen soll und jetzt noch zu viele Nährstoffe vorhanden sind.

Dahlien sind nicht winterharte Knollengewächse und sogar noch frostempfindlicher. Erst nach den Eisheiligen im Mai kommen sie in die Beete, wenn ihnen speziell in wolkenlosen Nächten keine Fröste mehr drohen. Weil sie Schnecken besonders gut schmecken, können Sie Dahlien für gewöhnlich schon ab März in Töpfen vorziehen, und zwar auf der hellen Fensterbank, in einem Frühbeet oder im Gewächshaus. Damit erzielen Sie einen Vorsprung vor den schleimigen Kriechern. Die Raumtemperatur sollte idealerweise zwischen 8 und 15 Grad liegen. Bevor die wintertrockenen Knollen treiben und sich die farbenfrohen Mexikanerinnen zeigen, müssen Sie etwas Geduld zeigen. Die vorgezogenen Pflanzen werden auspflanzt, wenn sie von der Größe her kein Schneckenfutter mehr darstellen, das ratz-fatz aufgegessen ist, und der sommerlichen bis herbstlichen Blütenpracht steht nichts mehr entgegen.

Die Knollen legen Sie ein, zwei Stunden ins Wasser. In der Zwischenzeit decken Sie die Abflusslöcher der leeren Töpfe oder Pflanzkübel mit Tonscherben ab, damit diese nicht verstopfen und Gießwasser abfließen kann. Füllen Sie leere Gefäße mit frischer Blumenerde, sodass den darauf gelegten Knollen noch etwa 10 cm Luft nach oben bis zum Topfrand bleiben. Der obere Teil der Knollen sollte schließlich zumindest 3 cm hoch mit Substrat bedeckt sein. Dann stellen Sie die Töpfe hell auf und gießen diese an. Treiben die Dahlienknollen, brauchen die Pflanzen nur mehr sparsame aber regelmäßige Wassergaben, um Staunässe und Fäulnis auszuschließen.

Ab Mai geht es in den Garten an einen vollsonnigen Platz. Für eine reiche Blüte ob nun von Kaktus- oder Pompon oder Schmuckdahlie, alle brauchen sie ebenfalls durchlässige, aber humusreiche, mit Kompost aufgebesserte Böden, abhängig von der Wuchshöhe der Sorte. Der Tierwelt behagen auch hier die ungefüllten bis halbgefüllten Sorten.

Während im Sortenvergleich kleine Mignon-Dahlien nur wenig Raum beanspruchen, brauchen hohe Sorten schon weit mehr Platz. Dann kommt eine Pflanze auf einen m², kleineren genügen Abstände von 75 cm. Damit die imposanten Blütenköpfe die Pflanzen später bei starkem Regen oder Wind nicht Richtung Boden ziehen, nützen Stützstäbe, besser noch Stützgitter, durch welche die Pflanzen stabil wachsen.

Erwägen Sie die Verwendung von Dahlien für den Balkon oder die Terrasse wählen Sie schon beim Vorziehen die entsprechende Topfgröße passend zur Wuchshöhe der Sorte. Für einen sicheren Stand beträgt der Durchmesser des Pflanzgefäßes etwa die Hälfte der späteren Wuchshöhe. Im Topf brauchen die Prachtpflanzen dann Langzeitdünger etwa in Form von Schafwollpellets oder organischen Flüssigdünger.

Haben Sie die Pflanzen aus der Gefahrenzone gebracht, blühen die bunten Amerikanerinnen auch hier den ganzen Sommer bis zum ersten Frost und liefern jede Menge imposante Blütenschätze - ganz ohne Schneckenfraß.

Fotos: „Natur im Garten“, Beneš-Oeller, Brocks, Haiden, pixabay

Margit Beneš-Oeller

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