Boden

einjährige Pflanzen

flott, attraktiv und pflegeleicht

 

Sie gelangten mit den spanischen Eroberern mehr oder weniger aus Mexiko zu uns: Sonnenblume, Mais, Feuerbohne und Kapuzinerkresse. Hier können sie nur einjährig kultiviert werden, obwohl Kapuzinerkresse und Feuerbohne auch ausdauern könnten. Das Bedürfnis nach Wärme ist ihnen jedenfalls schon in die Wiege gelegt.

Andale, andale-Labyrinth im Maisfeld – Spiel und Spaß für Kinder

 

Sobald der Boden sich auf 8°C erwärmt hat, werden bei uns im Freiland ab Mitte April bis Anfang Mai erst Sonnenblumen, dann Mais, auch Kukuruz genannt, mit Saattiefen um 5 cm und Reihenweiten von etwa 70 cm angebaut. Der Mais wird in der Reihe fast doppelt so dicht gesät wie die Sonnenblume - mit Abständen von etwa 15 bis 20 cm.

Wer viel Platz im Garten hat, Mais liebt und ebenso das Spiel, könnte von dieser Anbauweise ein Labyrinth ableiten, also die Reihen plötzlich um die Ecke führen, Wege definieren, von denen manche in Sackgassen münden und nur einer ans andere Ende der Maisplantage führt... Wenn es heiß wird, gewinnt der Mais sehr rasch an Höhe und vollendet das Labyrinth und damit den Spaß für die Kinder. Ebenso spaßig wird dann die Ernte im Spätsommer oder Herbst – mit Zuckermais fürs Grillen oder Popcornmais.

 

 

Es ist ohnehin ideal mehrere Maispflanzen anzubauen. Auf einer Pflanze stehen die männlichen Blütenrispen an der Sproßspitze und geben den Pollen bereits frei, bevor die tiefer liegenden weiblichen Blüten dafür reif sind. So ist die Pflanze auf Fremdbestäubung angewiesen, die meist durch den Wind erfolgt. Der Pollen riecht dennoch überraschend angenehm und ist eine Nahrungsquelle für Bienen.

 

„El girasol“ dreht sich zur Sonne

 

Die Sonnenblume wurzelt bis zu 2 Meter tief und durchbricht als Gründüngungspflanze selbst Stauhorizonte. Für ihr gutes Gedeihen braucht sie vor allem viel Licht.

Die Blüten drehen sich im Knospenstadium tagsüber stetig der Sonne zu, um sich über Nacht wieder nach Osten zu orientieren. Bevor das Blütenkörbchen sich öffnet, verfestigt sich der Stiel und der Kopf bleibt meist in Richtung des Sonnenaufgangs ausgerichtet.

Es gibt verschiedenste Typen und Sorten. Sorten für die Ölgewinnung besitzen besonders viele Röhrenblüten und Kerne mit einem geringen Schalenanteil, diejenigen für die Kerngewinnung große und locker sitzende Kerne. Ziersorten für Gärten wiederum haben oft mehrere Blütenstände pro Pflanze - z.B. 'Ring of Fire' zeigt gelb – rote Blütenringe mit dunkler Mitte und Wuchshöhen bis zu 120 cm. 'Titan' etwa hat riesige gelbe Blüten und wird bis zu 3,50 m hoch, 'King Kong' bis über 4 m! Zwergsorten wie die goldgelbe 'Sunspot' werden hingegen meist nur 60 cm hoch und sind standfester - auch in Balkonkästen.

„Die schöne Feuerbohne kommt erst nach den Eisheiligen nach draußen“

 

Mit ihrer Robustheit und Wuchshöhen bis zu 4 m und höher hebt sich die Feuerbohne von anderen Stangenbohnen deutlich ab. Das macht sie sogar zu einer stattlichen Option für einen sommerlichen hochattraktiven Sichtschutz mit feuerroten Blüten und schmackhaften Bohnen, die unreif geerntet auch wie Fisolen zubereitet werden können.

 

Als Schlingpflanze benötigt die Feuerbohne steil gespannte Schnüre oder Stangen, um sich der Sonne entgegen zu winden, angebracht in Abständen von etwa 30 bis 50 cm.

 

 

Dankbar ist sie für sonnige bis halbschattige, warme und windgeschützte Plätze mit lehmigem, aber durchlässigem und nährstoffreichem Boden. Zu naß soll er nicht sein. Bei Kübelkultur aber sollte an heißen Tagen für eine gute Wasserversorgung gesorgt sein.

Die Ansaat im Freien erfolgt erst nach den Eisheiligen. Über Nacht werden die Samen in Wasser eingeweicht und dann um jede Rankhilfe herum 5 Samen etwa 3 bis 5 cm tief in die lockere Erde gesteckt. Je wärmer der Boden ist, desto schneller keimen die Samen. Wenn Nachtfrost droht, können die Keimlinge mit Vlies oder anderen Abdeckungen geschützt werden.

In der zweiten Aprilhälfte kann man einzelne Bohnen auch bei Zimmertemperatur in Anzuchterde vorkultivieren. 30 bis 40 cm lange Steckchen geben den nach zwei Wochen hochkommenden Keimlingen Halt. Als Anzuchtgefäße gut bewährt haben sich auch aufgestellte Klorollen, die gleich mit ausgepflanzt werden können.

Essbare Blüten

 

Die Kapuzinerkresse - ebenfalls mit feurig leuchtenden Blüten von gelb bis rot – blüht umso üppiger je magerer der Boden ist. Auch wenn sie Sonne liebt und trockenen Boden mag, kommt sie an den allerheißesten Gartenecken weniger gut zurecht. Es gibt sie in rankenden und kompakt wachsenden Sorten. Erstere brauchen ausreichend Platz, da sich ihre Triebe bis zu 2 m weit ausstrecken. Für Töpfe sind die kleinen Sorten besser geeignet.

Die Kapuzinerkresse ist in allen Teilen essbar und schmeckt senfähnlich würzig. Besonders fein machen sich die frischen Blüten der Kapuzinerkresse als Draufgabe auf Salaten oder Dekoration für ein festliches Essen.

 

 

Fotos: Haiden, Benes-Oeller, Zavodnik, Schrattenholzer

Anna Leithner

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(c) M. Benes-Oeller

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