Frühling

Anzuchterde selbst gemacht

selbstverständlich Torffrei – sei dabei!

 

Die ersten Blüten von Winterling, Schneeglöckchen, Krokus und Blaustern recken farbenfroh ihre Köpfchen aus der Erde. An den nun strahlend sonnigen Tagen schütteln wir den letzten Rest Winterkälte ab und spüren mit jeder Zelle, dass die Keimzeit für die heurige Gartensaison endlich begonnen hat! Im Haus dürfen schon Paprika, Chili, Mangold, Melanzani & Co herangezogen werden. Unsere Gemüseschätze brauchen für einen guten Start vor allem Eins: qualitativ hochwertige Anzuchterde. Mit wenigen Ausgangsstoffen könnt ihr eure Anzuchterde selbst mischen, sie ist einfach herzustellen und besonders preiswert. Wer die Erde lieber kauft, sollte verantwortungsbewusst stets zu torffreien Substraten greifen. Unter dem Motto „Torffrei – sei dabei!“ möchten wir euch gerne bestmöglich auf dem Weg in euer torffreies Gartenparadies begleiten. Also packen wir’s im Sinne von Klima- und Artenschutz gemeinsam an – ob mit einem Schauferl selbst gemischter Anzuchterde oder mit dem nächsten Sack torffreier Erde - Hauptsache das Motto lautet:

 

Warum torffrei?

 

Im vorherigen Blog zum Thema torffreier Garten haben wir ein wenig über das Warum rund um den Torfverzicht gesprochen. Hier noch einmal die Kurzzusammenfassung, weshalb der Verzicht auf Torf eines der drei Kernkriterien der Bewegung „Natur im Garten“ ist. Torffreies Gärtnern ist sowohl im Hinblick auf den Klima- als auch den Artenschutz von herausragender Bedeutung. Durch den Torfabbau werden wertvolle Moorlandschaften unwiederbringlich zerstört und große Mengen des im Torf gebundenen, klimaschädlichen Kohlendioxids freigesetzt. Durch die bewusste Entscheidung auf Torfprodukte im Garten zu verzichten, kann jede und jeder von uns also ohne viel Aufwand einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Artenschutz leisten.  

 

Los geht’s mit der Gemüsevorzucht - Anzuchterde selber machen

 

Anzuchterde sollte stets nährstoffarm sein, damit die zarten Wurzeln der Jungpflanzen fleißig zum Wachstum angeregt werden. Die Wurzeln müssen sich nämlich so ein bisschen mehr anstrengen, um an Nährstoffe zu gelangen. Das Wurzelwerk verzweigt sich feiner, die Pflanzen sind besser im Substrat verankert und dadurch sind sie langfristig gesünder und widerstandskräftiger.

 

 

Die selbst gemachte Anzuchterde besteht zu einem Teil aus magerer, feinkrümelige Gartenerde, bestens hierfür geeignet ist z.B. Erde vom Maulwurfshügel.

 

 

Am besten wird die Erde vorab gesiebt, denn die kleinen Pflänzchen haben feinkrümeliges Substrat besonders gern. Die Samen werden von der feinen Erdstruktur ummantelt, das sichert von Beginn an einen guten Bodenkontakt und eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung – also optimale Bedingungen für die erfolgreiche Keimung. Die gesiebte Gartenerde wird mit gut ausgereiftem, ebenso gesiebtem Kompost und Quarzsand (Korngrößen von 0,25-2 mm) - Sandkisten Spielsand ist ungeeignet, da er zu fein ist - zu gleichen Teilen in einem großen Mischbehältnis gut durchgemischt und leicht angefeuchtet. Um für empfindliche Kulturen zudem sicherzugehen, dass die Erde frei von Krankheitskeimen und Unkrautsamen ist, kann sie bei 120°C im Backofen für 35 Minuten sterilisiert werden. Jetzt nur noch abkühlen lassen und dann kann’s auch schon losgehen mit der Ansaat!

 

Die durch Blähton und Quarzsand strukturstabile Pflanzerde.

 

Tipp für Profis: Eine großartige Sache bei selbst gemischten Substraten ist, dass sie an die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart angepasst werden können. Zuschlagsstoffe wie zum Beispiel Perlit, Vermiculit, Seramis-Granulat oder Ziegelsplitt werden zur Strukturstabilisierung und zur Durchlüftung eingesetzt. Diese sollten einen Volumenanteil von etwa einem Drittel ausmachen, damit die gewünschten Struktureigenschaften auch erreicht werden können. Solche Mischungen kosten zwar etwas mehr, aber die Pflanzenwurzeln gedeihen durch die gleichmäßige Wasser- und Luftversorgung langfristig besser. Genauere Infos zu selbst gemischten Substraten oder Antworten auf andere Fragen rund um das Thema ökologisches Gärtnern erhaltet ihr am „Natur im Garten“ Telefon unter 02742/74 333 – unsere Expertinnen und Experten freuen sich auf ein persönliches Gespräch mit euch!

 

 

Wenn ihr die Anzuchterde lieber kaufen möchtet, findet ihr im Handel ein breites Sortiment an hochqualitativen, torffreien Substraten. Unsere 164 „Natur im Garten“ Partnerbetriebe bieten selbstverständlich auch eine breite Palette an torffreien Produkten inklusive top Beratung rund um das ökologische Gärtnern an.

 

Wir freuen uns, wenn auch du deinen Einsatz mit der „Natur im Garten“ Plakette sichtbar machen und so als Botschafterin oder Botschafter der Natur wertvolle Überzeugungsarbeit in deiner Nachbarschaft und Gemeinde leisten möchtest, wenn es auch in deinem Garten ab heute heißt: „Torffrei – sei dabei!“

 

Der Weg zur Plakette

 

 

 

Fotos: Katharina Weber (Natur im Garten), Leopold Mayrhofer, bernswaelz (Pixabay), herbert2512 (Pixabay), congerdesign (Pixabay), Simone Kolbinger (Natur im Garten)

Gastautorin Simone Kolbinger

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