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Altehrwürdige Riesen – Teil 2

Baumarten bestimmen

Um das Alter eines Baumes einschätzen zu können, sollte nicht nur der Standort mit seinen Wachstumsbedingungen, sondern auch die Baumart berücksichtigt werden. Pappeln, Erlen und Platanen wachsen zum Beispiel wesentlich rascher als Rotbuche und Eiche.

„Natur im Garten“ startet im Jubiläumsjahr 100 Jahre Niederösterreich deshalb in Kooperation mit CEWE einen Fotowettbewerb zum Thema „Mein Jahrhundertbaum im Fokus“.

Unter https://blog.naturimgarten.at/detailseite/altehrwuerdige-riesen.html sind Hinweise zur Altersbestimmung von Bäumen zu finden.  Unter https://blog.naturimgarten.at/detailseite/baeume-im-winter-erkennen.html werden dazu noch Wuchsform (Habitus), Rinde, Zweige und Knospen einiger Laubbaumarten beschrieben. - Hier nun eine Übersicht über ihre Blätter, wie sie aktuell zu finden sind, und weitere Infos zu ein paar ausgewählten Lieblings-Laubbäumen:

Unsere Klassiker: Ahorn, Buche, Eiche und Linde

Ahorn wächst anfangs sehr schnell. Der Bergahorn hat mit 400 Jahren eine höhere Lebenserwartung als der Spitzahorn. Die Ahornblüten erscheinen in gelblichen Büscheln meist noch vor dem Laub und erfreuen die Insektenwelt. Ihre Samen segeln schließlich wie kleine Propeller herab und eignen sich zum Basteln. Die gelbe Laubfärbung bringt im Herbst Farbe in den Garten.

Ahornblüte Anfang Mai, reifende Samen Ende Mai

Die Buche treibt erst spät aus und blüht unauffällig. Die Rotbuche ist wesentlich hochwüchsiger als die Hainbuche und hat glatte Blätter. Im Herbst besticht sie durch den Kontrast zwischen ihrem glatten Stamm und dem orangebraunen Laub. Ihre Samen - die Bucheckern - sind köstlich und nahrhaft.

Samen der Rotbuche im Herbst und der Hainbuche Ende Mai

Von der Eiche gibt es viele Arten. Sehr stattlich werden beispielsweise Trauben- und Stieleiche. Die Eicheln sitzen bei der Stiel-Eiche namensgebend auf einem langen Stiel (während die Blätter fast stiellos sind). Bei der Traubeneiche finden die Eicheln sich gehäuft auf fast ungestielten Fruchtbechern und die Blätter haben längere Stiele. In Tulln konnte ich keine einzige Traubeneiche auftreiben, da sich diese auf den kalkreichen, feuchteren Böden der Au nicht gegen die anspruchslose Stieleiche behaupten kann. Erst auf trockenerem, saurem (auch sandigem) Untergrund spielt sie ihre Stärke voll aus.

Links Stieleiche mit gestielten Eicheln, rechts Traubeneiche mit gestielten Blättern

Die Linde erfüllt im Frühsommer ganze Straßenzüge mit ihrem Duft. Die Winterlinde hat glattere, kleinere, festere und dunklere Blätter als die Sommerlinde mit ihren weich behaarten großen „Lappen“ in Herzform und verträgt auch mehr Frost. Im öffentlichen Raum wurden in den letzten Jahren vermehrt Silberlinden gepflanzt, eine Art aus Südosteuropa und Kleinasien mit silbrig behaartem Laub, das von Blattläusen verschmäht wird. Und wo keine Blattläuse sind, bleibt uns auch der klebrige Überzug darunterliegender Flächen erspart.

Blühende Winterlinde Ende Mai, Blatt der Sommerlinde

Zugewandert aus Ost und West

Die Rosskastanie ist auf der Balkanhalbinsel heimisch und wurde im 16. Jahrhundert auch in Mitteleuropa populär. Die einfachste Maßnahme gegen die Miniermotte ist es, ihr Falllaub im Herbst rasch einzusammeln und klein zu häckseln.

Die Ahornblättrige oder Gewöhnliche Platane (Platanus x acerifolia) entstand um 1650 als winterharte Kreuzung aus der Amerikanischen Platane (P. occidentalis) und der Morgenländischen Platane (P. orientalis). Ihre Blätter ähneln denen des Spitzahorns.

Blüten von Rosskastanie und Platane, Ende Mai

Schnellwüchsig und nah am Wasser

Esche, Erle, Pappel und Ulme wachsen rasch und gern nah am Wasser – etwa in der Au.

Leider werden zur Zeit sowohl Eschen als auch Ulmen durch aus Asien bei uns eingeschleppte Pilzerkrankungen oft nicht mehr alt. Dabei ist Eschenholz ein wunderbar zähes und hartes Holz, das in früheren Zeiten unentbehrlich war für Werkzeuge, Wagenräder, Schlitten und andere Strapaziergegenstände.

Blüten, Laub und Samen der Esche

Die Ulmen haben wunderschön symmetrisch aufgebaute Zweige und typisch asymmetrische Blätter, die am Stiel meist auf einer Seite weiter überwölben als auf der anderen. Sie blühen ebenfalls bereits vor dem Blattaustrieb und ihre Samen sind bereits Anfang Mai zu sehen, mittig in einer „Nussfrucht“, umgeben von papierartigen, rundlich-flachen Flügelblättern.

Links Ulmenzweige bei Austriebbeginn mit Samen, rechts Laub

Wenn es jetzt im Mai plötzlich zu schneien scheint, handelt es sich eher nicht um Schnee, sondern wahrscheinlich um Pappelsamen, auch Pappelwolle oder Pappelflaum genannt. Keine Sorge: Auch wenn sie anhänglich sind, lösen im Gegensatz zu Pollen fast nie Allergien aus…  Für so manchen Vogel sind sie ein herrlich weiches Polstermaterial für die Nester.

Schwarzpappel mit Samen, Schwarzerle mit Fruchtständen

Pappel und Erle leben im Vergleich zu den bisherigen Baumriesen nur kurz, aber ganz allgemein immer noch wesentlich länger als wir Menschen. Sie alle leben hoch!

Fotos: „Natur im Garten“, Leithner, pixabay

Anna Leithner

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